Friday, November 25, 2016

Sulla (auf Deutsch)

Lucius Cornelius Sulla Felix Sulla ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Für weitere Bedeutungen siehe Sulla (Cognomen). Bildnis eines Unbekannten, mit Sulla identifiziert, Münchner Glyptothek (Inv. 309) Lucius Cornelius Sulla Felix (* um 138 v. Chr.; † 78 v. Chr.; kurz Sulla, manchmal auch Sylla oder Silla geschrieben[1]) war ein römischer Politiker, Feldherr und Diktator in der Spätphase der Republik. Korruption sowie Konflikte um die Landverteilung und das Bürgerrecht hatten die römische Republik in einen Zustand innerer Gewalt geführt. In dieser Krise stieg Sulla als bedeutender Kommandeur auf. Als Quästor des Feldherrn Gaius Marius beendete er den Jugurthinischen Krieg und wurde nach seinen Erfolgen im Bundesgenossenkrieg zum Konsul des Jahres 88 v. Chr. gewählt. In den folgenden Jahren drängte er Mithridates VI. von Pontus zurück. Als führender Vertreter der konservativen Adelspartei (Optimaten) marschierte er in den Jahren 88 und 83 v. Chr. auf Rom, um seine popularen Gegenspieler zu beseitigen. Nach dem Sieg im Bürgerkrieg ließ Sulla sich 82 v. Chr. zum Diktator ernennen. Auf der Grundlage seiner zeitlich unbeschränkten Kompetenz legibus scribundis et rei publicae constituendae („Gesetze zu geben und den Staat zu ordnen“) führte er die ersten Proskriptionen der römischen Geschichte durch und ließ tausende römische Adlige töten. Seine Verfassungsreformen zielten auf nachhaltige Restauration der Senatsherrschaft und die Schwächung demokratischer Institutionen wie des Volkstribunats. Im Jahre 79 v. Chr. legte Sulla die Diktatur nieder und zog sich in das Privatleben zurück. Seine Schreckensherrschaft konnte den Bürgerkrieg und den Untergang der alten Republik indes nur kurzzeitig aufhalten. Sullas Name steht bis zur Gegenwart für Grausamkeit und Terror. Leben bis zur Diktatur Frühe Jahre Sulla entstammte dem patrizischen Geschlecht der Cornelier. Im Gegensatz zu den erfolgreichen Zweigen der Scipionen und Lentuli war seit der Bekleidung des zweiten Konsulats durch Publius Cornelius Rufinus im Jahre 277 v. Chr. niemand mehr aus dem Zweig der Familie der Cornelier, dem Sulla angehörte, zum höchsten Staatsamt aufgestiegen. Rufinus’ Sohn, der als Erster das Cognomen Sulla geführt haben soll, war flamen Dialis (Priester des Jupiter), was eine politische und militärische Karriere ausschloss. Sullas Großvater bekleidete die Prätur im Jahre 186 v. Chr., während es strittig ist, ob auch sein Vater, Lucius Cornelius, Prätor war. Sulla wuchs mit seinem Bruder Servius Cornelius und einer Schwester auf. Da seine Mutter schon früh starb, stand Sulla überwiegend unter der Obhut einer Amme. Sein Vater ging eine weitere Ehe mit einer wohlhabenden Frau ein. Von ihm ist nur bekannt, dass er Sulla so wenig hinterließ, dass dieser als junger Mann in einem Mietshaus mit freigelassenen Sklaven lebte.[2] Als Fünfzehnjähriger erhielt Sulla die toga virilis. Als Kind und junger Mann wurde Sulla Zeitzeuge der gracchischen Reformversuche, die seine späteren politischen Ziele entscheidend prägen sollten. Anlass der Reformen waren die Veränderungen, die sich mit der bäuerlichen Wirtschaftsweise und der Aneignung des Staatslandes – des sogenannten ager publicus – vollzogen hatten. Der ager publicus war durch die großen Eroberungen entstanden. Jeder römische Bürger war befugt, Land in Besitz zu nehmen, wenn er eine kleine Nutzungsgebühr bezahlte. Die kleinen Bauern wurden daher von den Großgrundbesitzern, die sich mehr Land aneignen konnten, verdrängt. Die beiden Gracchen, Tiberius und Gaius Sempronius Gracchus, versuchten eine Agrarreform gegen den Senat durchzuführen, um den Kleinbauern wieder mehr Land zu verschaffen. Eine Familie sollte nicht mehr als 1.000 Joch Land besitzen. Ein Gesetz dazu legte der Volkstribun Tiberius Gracchus dem Senat gar nicht erst vor, sondern wandte sich sofort an die Volksversammlung. Es kam zum Verfassungsbruch, indem Tiberius einen Volkstribunen, der gegen das Gesetz interzedierte, absetzen ließ. Um Geld für neue Siedler zu beschaffen, beschlagnahmte Tiberius das den Römern vermachte Erbe des Königs Attalos von Pergamon, was einen weiteren Verfassungsbruch und einen Eingriff in die Finanzhoheit des Senates darstellte. Als Tiberius sich entgegen der römischen Tradition auch im nächsten Jahr für das Volkstribunat bewerben wollte, kam es am Wahltag zu Tumulten. Tiberius Gracchus und seine Anhänger wurden erschlagen, die Leichen in den Tiber geworfen. Als Gaius Gracchus einige Jahre später das Reformvorhaben seines Bruders wieder aufnahm, erklärte der Senat den Staatsnotstand. Erstmals wurde Militär gegen die eigene Bürgerschaft eingesetzt. Gaius floh und ließ sich in auswegloser Lage von einem Sklaven töten. Es bildeten sich parteianaloge Gruppierungen, die Optimaten, die sich für die Interessen der konservativen nobilitas, meist des patrizischen Adels, einsetzten und vor allem eine Stärkung des Senats im Kräftespiel der römischen Institutionen betrieben, und die Popularen, die die Interessen des Volkes vertraten. Mit den Ereignissen in den Jahren 133/132 v. Chr. begann das Zeitalter der Bürgerkriege, das etwa einhundert Jahre später durch die Transformation der Republik in das Kaiserreich beendet werden sollte. Seine Jugendjahre verbrachte Sulla abseits dieser politischen Auseinandersetzungen. Im Umfeld des Theaterwesens und im Umgang mit Gauklern und Schauspielern pflegte er einen freizügigen Lebenswandel. Neben der Ehe mit einer Ilia, die früh verstarb, und einer Aelia, von der nur der Name bekannt ist, hatte Sulla ein Verhältnis mit der Prostituierten Nikopolis, die ihn sogar als Erben einsetzte. Aber erst als er das Vermögen seiner Stiefmutter erbte, verfügte Sulla über die Mittel, eine standesgemäße Laufbahn einschlagen zu können. Der Jugurthinische Krieg Numidien Nach einem intensiven Wahlkampf wurde Sulla 107 v. Chr. zum Quästor gewählt. Er wurde dem Heer des Gaius Marius zugeteilt, das in Nordafrika operierte und den Krieg gegen die Numidier, der durch die Bestechlichkeit der Senatoren überschattet wurde, zu einem erfolgreichen Ende bringen sollte. Der Konflikt mit Numidien, einem römischen Vasallenkönigreich, begann nach dem Tod des Königs Micipsa im Jahr 118 v. Chr., als zwischen den beiden leiblichen Söhnen Adherbal und Hiempsal I. Thronstreitigkeiten ausbrachen. Jugurtha, der als unehelicher Sohn in der Thronfolge die geringsten Ansprüche hatte, suchte diesen Streit zu nutzen und die ganze Macht in Numidien an sich zu reißen. Als Jugurtha gegen Adherbal Krieg führte und diesen bei Cirta schlug, wurde er zum Feind Roms, da auch eine größere Anzahl Römer und Italiker beim Angriff getötet worden waren. Bald darauf folgende Vertragsverhandlungen in Rom scheiterten. Im nunmehr beschlossenen Krieg gegen Jugurtha konnte Quintus Caecilius Metellus zwar einige Erfolge, doch keine endgültige Entscheidung herbeiführen, da sich Jugurthas schnelle Kavallerie immer wieder dem Kampf mit den Römern entzog. Auch war es Jugurtha gelungen, Bocchus von Mauretanien auf seine Seite zu ziehen. In dieser Situation konnte sich Sulla bei den ersten ihm zufallenden militärischen Kommandos bewähren. Er führte der sehr schwachen und unterlegenen römischen Reiterei Verstärkung von den Bundesgenossen und aus Latium zu und übergab sie dem Feldherrn Marius. Nachdem schließlich Cirta von römischen Truppen erobert worden war, fürchtete Bocchus um seine Herrschaft und nahm Verhandlungen mit den Römern auf. Diese Friedensverhandlungen führte auf römischer Seite Sulla, der bereits früher das Vertrauen des Bocchus gewinnen konnte, als er eine mauretanische Gesandtschaft während ihrer Romreise beriet und großzügig unterstützte. Dank dieses Vertrauens konnte mittels einer inszenierten Verhandlung der ahnungs- und waffenlose Jugurtha in einen Hinterhalt gelockt und gefangen genommen und somit der Krieg beendet werden.[3] Indem Sulla offen durch die Anfertigung eines Siegelringes und die Prägung von Münzen die Beendigung des Jugurthinischen Krieges für sich beanspruchte, erlangte er einige Berühmtheit, die sowohl seine gesellschaftliche Stellung in Rom als auch seine weitere Laufbahn sicherte. Allerdings verschlechterte er durch dieses Verhalten seine Beziehungen zu Marius, dem eigentlichen Feldherrn des Krieges, nachhaltig. Gleichwohl wurde Marius in Rom als Sieger angesehen und es wurde ihm ein Triumph gewährt, in dem er Jugurtha mitführen ließ. Der Sieg befähigte Marius in den Augen des Senats, die drohende Germaneninvasion aufzuhalten, und er wurde deshalb für das Jahr 104 v. Chr. und die folgenden vier Jahre zum Konsul gewählt. Die bereits im Jugurthinischen Krieg in Ansätzen eingeleitete Heeresreform des Quintus Caecilius Metellus führte Marius zum Abschluss, indem er das römische Militär in ein Berufsheer umwandelte. Bereits seit den Kriegen gegen Karthago war es aus dem Krieg heimkehrenden italischen Bauern immer seltener möglich, auf den inzwischen verödeten Familienbesitzungen ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die gleichzeitig an Größe zunehmenden Latifundien wurden hingegen meist von Sklaven bewirtschaftet. Nach einer mittlerweile zwanzigjährigen Dienstzeit war die Altersversorgung der Veteranen folglich nur gewährleistet, wenn ihr Feldherr sie mit Land versorgte. Als Folge war die Loyalität der Soldaten permanent an den Feldherrn und nicht an die Res Publica gebunden. Die daraus folgende Konzentration von Macht war ein wichtiger Faktor in der Genese des Bürgerkrieges. Kimbern und Teutonen Wanderung der Kimbern und Teutonen durch Europa Der Konflikt mit den germanischen Völkerschaften war schon während des numidischen Krieges ausgebrochen. Als Folge verheerender Fluten suchte eine Reihe von Stämmen, die in Jütland und in den norddeutschen Tiefebenen ansässig waren, neue Siedlungsräume. Zu diesen Stämmen gehörten die Kimbern, die Teutonen, die Ambronen und die Haruden. Gegen die machtvollen germanischen Wanderstämme, die durch ganz Gallien und selbst Teile Spaniens zogen, musste das römische Heer zahlreiche Niederlagen hinnehmen, so verloren in einer Schlacht bei Arausio am 6. Oktober 105 v. Chr. angeblich 80.000 Römer ihr Leben. Im Germanenkrieg des Jahres 104 v. Chr. konnte Sulla, der als Legat und Militärtribun unter Marius diente, Copillus, den Anführer der Tectosagen, gefangen nehmen und die römische Vormacht sichern. Als Militärtribun zog er 103 v. Chr. durch Verhandlungen den Stamm der Marser auf die Seite der Römer. Aufgrund der immer schlechter werdenden Beziehungen zu Marius ließ sich Sulla zu den zwei Legionen des Quintus Lutatius Catulus nach Norditalien versetzen. Doch während Marius im Sommer 102 v. Chr. die Ambronen und die Teutonen vernichtend schlug, konnte das Heer des Catulus und Sulla seine Stellung nicht halten und musste sich bis hinter den Po zurückziehen. Die Jahreszeit war zu weit fortgeschritten, als dass römische Truppen ihre Gegner in Oberitalien noch hätten schlagen können. Für das Jahr 101 v. Chr. sammelte Marius alle verfügbaren Truppen und stieß im Sommer des Jahres mit 55.000 Mann gegen die Kimbern vor,[4] die auf den Raudischen Feldern bei Vercellae vernichtend geschlagen wurden. Durch den Germanenkrieg und seinen Dienst unter Catulus stärkte Sulla die Verbindung zu den Optimaten. Provinzialpolitik Die Fortführung der politischen Laufbahn gestaltete sich für Sulla zunächst schwierig. Die Quästur hatte er zum frühstmöglichen Zeitpunkt erreicht. Das Amt des Ädils strebte er nicht an, da hierzu Verwaltungsaufgaben und Jurisdiktion gehörten, die angesichts der innenpolitischen Lage den Amtsinhaber schnell zwischen die Fronten geraten ließen. Er bewarb sich somit 98 v. Chr., zum frühstmöglichen Zeitpunkt, um die Prätur, blieb jedoch ohne Erfolg. Im Folgejahr bewarb er sich erneut um das Amt. Diesmal konnte er durch Stimmenkauf[5] und Versprechungen an das Volk, als künftiger Prätor Spiele abzuhalten, die Wahl zum praetor urbanus für sich entscheiden. Großzügig ließ er nun die ludi Apollinares – Spiele zu Ehren des von Sulla stets bevorzugten Gottes Apollo – abhalten. Als Prätor erhielt er Einblick in Rechtsprechung und Administration. Als mit dem Amt verbundene Statthalterschaft wurde ihm im folgenden Jahr Kilikien übertragen, ob als Proprätor oder als Legat mit prokonsularischer Amtsgewalt, bleibt strittig.[6] Sullas Aufgabenbereich dort kreuzte sich mit dem Interessenfeld des pontischen Königs Mithridates VI., der damals seinen Einfluss in jenem Gebiet erweitern wollte. Nach dem Untergang der kappadokischen Königsdynastie der Ariarathiden hatte Mithridates Ariobarzanes I. von Kappadokien vertrieben und seinen Vertrauensmann Gordius als Machthaber installiert. Ariobarzanes floh nach Rom und bat den Senat um Beistand. Im Sommer des Jahres 96 v. Chr. stellte Sulla ein Heer auf, das die Rückführung des kappadokischen Königs erzwingen sollte. In Kappadokien traf er auf das aus kappadokischen und armenischen Einheiten bestehende Heer von Mithridates VI., das er noch im selben Jahr bis zum Euphrat zurückdrängte. Dort erreichte ihn Orobazos, ein Gesandter des Partherkönigs Mithridates II., der mit Sulla eine grundlegende Regelung zwischen beiden Staaten auf friedlicher Basis herbeiführen wollte. Es war die erste Kontaktaufnahme zwischen den beiden Großreichen. Sulla konnte sich hierbei geschickt in Szene setzen, indem er bei den Verhandlungen in der Mitte Platz nahm, so dass für Ariobarzanes und den parthischen Gesandten nur die beiden seitlichen Plätze übrig blieben. Während dieser Ereignisse soll ihm ein chaldäischer Seher eine große Zukunft vorhergesagt haben.[7] Das erste Konsulat Als Promagistrat in Kappadokien hatte Sulla erhebliche Geldsummen eingezogen und sah sich dem Verdacht der widerrechtlichen persönlichen Bereicherung ausgesetzt. Nach seiner Rückkehr nach Rom erhob wohl im Jahr 92 v. Chr. ein gewisser Censorinus formell Anklage gegen ihn. Eine gerichtliche Verfolgung blieb allerdings erfolglos, vermutlich weil eine Senatsmehrheit Sulla als Gegenspieler zu Marius aufbauen wollte.[8] Dennoch hatte das Verfahren Sullas Chancen auf ein Konsulat drastisch gemindert, so dass er zunächst auf eine Bewerbung verzichtete. Auf Bitten Sullas und wohl nach Einwilligung des Senates stellte Sullas Vertrauter im Jugurthinischen Krieg, Bocchus I., im Jahr 91 v. Chr. ein aufwändiges Monument als Weihegeschenk auf dem Kapitolshügel auf, das Sulla als Sieger im Numidischen Krieg darstellte. Obwohl Marius Sulla vorwarf, jener schmücke sich zu Unrecht mit dem Ruhm des Sieges, blieb eine ernsthafte Auseinandersetzung aufgrund des sich ankündigenden Bundesgenossenkrieges zunächst aus. Marcus Livius Drusus hatte sich 91 v. Chr. zum Volkstribunen wählen lassen, um sich der Probleme der so vielfach benachteiligten Italiker anzunehmen und ihnen das Bürgerrecht zu verschaffen. Ferner sollten die Geschworenengerichte wieder formell dem Senat zugeordnet und mit 300 Rittern aufgefüllt werden. Daneben wollte er alte populare Forderungen durchsetzen, wie die Verbilligung der Getreideverteilungen an römische Bürger, neue Ansiedlungen und die Gründung von Kolonien. Der Senat und die Anhänger der Nobilität widersetzten sich diesem Vorhaben auf das Schärfste. Schließlich erklärte der Konsul Lucius Marcius Philippus die Gesetze für rechtswidrig. Wenig später wurde Drusus ermordet. Der Tod des Drusus führte zum Ausbruch des Bundesgenossenkrieges. Sulla trat als Legat im Heer des Lucius Iulius Caesar an, wobei er den Kampf gegen die Samniten, die eine der Hauptrollen in diesem Konflikt spielten, wie seine Vorfahren zu seiner persönlichen Sache machte.[9] Roms Feldherrn erlitten zahlreiche Misserfolge. So gelang es Marcus Claudius Marcellus nicht, die Stadt Venafrum daran zu hindern, von Rom abzufallen. Auch Sulla war nicht vor Fehlschlägen gefeit, als er von den Samniten und ihren Verbündeten überrascht wurde und sich mit seinem Heer zurückziehen musste. Die römischen Misserfolge bewogen, abgesehen von Nuceria und Accerae, zahlreiche Städte zum Abfall von Rom. Angesichts der sich zuspitzenden Lage brachte Lucius Iulius Caesar, der im Spätherbst 90 v. Chr. nach Rom zurückgekehrt war, die lex Iulia de civitate sociis danda ein, mit der allen bislang treu gebliebenen Bundesgenossen das römische Bürgerrecht zugesprochen wurde. Um die Aufständischen für die römische Sache zu gewinnen, brachten die Volkstribunen Marcus Plautius Silvanus und Gaius Papirius Carbo bald nach ihrem Amtsantritt im Jahre 89 v. Chr. die lex Plautia Papiria ein, durch die alle Aufständischen, die sich binnen 60 Tagen meldeten, das Bürgerrecht erhielten. Im selben Jahr ordnete sich die militärische Führung neu. Sulla übernahm das militärische Kommando von Lucius Iulius Caesar, der zum Censor gewählt wurde, während Marius aufgrund seines Alters und seiner geringen Entschlussfreudigkeit bei der Kriegsführung durch Lucius Porcius Cato ersetzt wurde. Durch Sullas Eroberungen der Orte Stabiae und Herculaneum war er in die Lage versetzt, die stark befestigte Stadt Pompeji anzugreifen. Der Befehlshaber des Bundesheeres Gaius Papius Mutilus schickte ein Entsatzheer unter der Leitung von Lucius Cluentius gegen die Truppen Sullas. In der folgenden Schlacht wurde Cluentius vernichtend geschlagen. Für seine militärischen Erfolge verlieh das Heer Sulla den Graskranz. Pompeji, das nun keine Hilfe von außen zu erwarten hatte, ergab sich im Herbst des Jahres 89 v. Chr. Schließlich nahm Sulla Bovianum, die Hauptstadt der Samniten, ein. Seine militärischen Erfolge im Bürgerkrieg und seine gute Kenntnis Kilikiens befähigten Sulla für den Krieg gegen Mithridates VI. von Pontos, und er wurde daher problemlos im Jahre 88 v. Chr. zum Konsul gewählt, zusammen mit Quintus Pompeius Rufus, dessen gleichnamiger Sohn Sullas Tochter aus erster Ehe geheiratet hatte. Nach seiner Wahl verband Sulla sich mit der mächtigen Familie der Meteller, indem er sich von seiner dritten Frau Cloelia wegen Unfruchtbarkeit trennte und in vierter Ehe Caecilia Metella Dalmatica heiratete, die Witwe des Marcus Aemilius Scaurus, der zu den führenden Köpfen der Republik zählte. Aus Sicht der Meteller war eine Verbindung mit Sulla interessant, da er dank seiner militärischen Fähigkeiten ein Gegengewicht zu Marius und den Popularen bildete. Durch das Konsulat erhielt Sulla per Los die Provinz Asia und damit den Oberbefehl im Krieg gegen Mithridates. Der Erste Marsch auf Rom Bildnis eines Unbekannten, der mit Marius identifiziert wurde Für seine Kriegspläne benötigte Sulla Finanzmittel. Daneben war der Bundesgenossenkrieg noch nicht vollständig erloschen und Sulla sah sich gezwungen, erneut die Belagerung von Nola aufzunehmen, in deren Verlauf er auch das samnitische Lager eroberte. Doch die Neubürgerfrage zwang Sulla dazu, nach Rom zurückzukehren. Publius Sulpicius Rufus nahm sich der Interessen der Bundesgenossen an und wollte die Neubürger sowie Freigelassenen, die auf römischer Seite gekämpft hatten, in die bereits bestehenden 35 Tribus eingliedern. Der Senat hingegen wollte die Neubürger einem eigenen Tribus mit ungleichem Stimmrecht zuweisen. Weiterhin forderte Sulpicius nicht nur die Ausschließung überschuldeter Senatsmitglieder, sondern auch, Sulla das Kommando im Mithridatischen Krieg zu entziehen und dem mittlerweile als Privatmann lebenden Popularen Marius zu übertragen. Die Konsuln Sulla und Pompeius Rufus versuchten vergeblich, durch einen religiös begründeten Geschäftsstillstand die Abhaltung einer Volksversammlung, in der über die Gesetze des Sulpicius abgestimmt werden sollte, zu verhindern. Es kam zu Tumulten. Beide Konsuln mussten fliehen. Sulla suchte Schutz im Haus des Marius und musste unter Gewaltandrohung den sulpicischen Gesetzen zustimmen. Er zog sich daraufhin zu seinem Heer, das schon im Bundesgenossenkrieg unter seinem Kommando stand, nach Nola zurück. Unterdessen hatte Marius durch Sulpicius’ Initiative den Oberbefehl über dieses Heer für den Krieg gegen Mithridates erhalten. Als zwei Militärtribunen Sullas Heer bei Nola gemäß dem Beschluss der Volksversammlung übernehmen wollten, wurden sie von Sullas Soldaten gesteinigt. Sulla soll zuvor seine Soldaten in einer Rede daran erinnert haben, dass Marius mit einem anderen Heer in den Krieg ziehen und ihnen selbst, die im Bundesgenossenkrieg treu gedient hätten, die reiche Beute im Osten vorenthalten könne.[10] Nach dem Tod der Militärtribunen appellierten seine Soldaten an Sulla, gegen Rom zu marschieren, woraufhin abgesehen von einem Quästor alle Offiziere die Gefolgschaft versagten.[11] Sulla führte somit als erster Römer (seit dem sagenhaften Coriolanus) ein Heer gegen die Hauptstadt. Die Stadt Rom mit ihren weitgehend veralteten Verteidigungsanlagen konnte einem so großen Heer, das Sulla in mehrere Gruppen zum Angriff gegliedert hatte, kaum Widerstand leisten. Die Einnahme Roms stellte Sulla als Rettung des Staates dar.[12] Er befahl dem Senat, zwölf Personen der politischen und militärischen Führung der Popularen zu Staatsfeinden zu erklären und zur Fahndung und Hinrichtung auszurufen, obgleich er, ohne das Volk zu fragen und Geschworene einzusetzen, nicht dazu befugt war. Auch das Provokationsrecht wurde den Verfolgten verwehrt. Sämtliche Gesetze und Anordnungen des Sulpicius wurden annulliert. Dieser selbst wurde ergriffen und getötet, während es Marius gelang, in die Provinz Africa zu entkommen. Sulla brachte nun einige Gesetze zur Verabschiedung, um den Senat als letzte Entscheidungsinstanz zu installieren und den Einfluss des Volkstribunats zu beschneiden. So musste der Senat seine Zustimmung zu Gesetzesvorlagen der Volkstribunen geben, Entscheidungsfindungen wurde von den Tributkomitien zu den Centuriatskomitien verlagert. Damit wurde nicht nur der Einfluss der Ritter und Senatsangehörigen bei Wahlen und Abstimmungen maßgeblich erhöht, sondern auch ein nach heftigen Auseinandersetzungen im Jahr 241 v. Chr. verabschiedetes Abstimmungsverfahren kurzerhand zurückgenommen. Der Senat wurde zudem um 300 optimatische Mitglieder erweitert.[13] Neben diesen drei von Appian erwähnten Gesetzen wird noch ein Gesetz über die Anlage von Kolonien und ein Schuldengesetz genannt. Sullas weiteres Vorgehen war wohl provisorischer Natur, da ein sofortiges Handeln gegen Mithridates unbedingt erforderlich war, um die Glaubwürdigkeit Roms im Osten zu wahren. Allerdings erkannte er, dass die politischen Strukturen einer zeitintensiven Neuordnung bedurften. Auch auf Druck seiner Anhänger ließ Sulla Konsulwahlen für das Jahr 87 v. Chr. durchführen, die allerdings seine sinkende Popularität beim römischen Volk und bei seinen Anhängern zeigten. Denn neben dem von Sulla favorisierten Gnaeus Octavius setzte sich mit Lucius Cornelius Cinna ein erklärter Anhänger des Sulpicius durch. Im Scheitern des Versuchs, das Heer des Prokonsuls Gnaeus Pompeius Strabo an seinen Amtskollegen Quintus Pompeius Rufus übergeben zu lassen, spiegelte sich gleichermaßen Sullas sinkender Rückhalt, da Pompeius Rufus wenige Tage nach Übernahme der Befehlsgewalt von den Soldaten getötet wurde. Im Konflikt mit Cinna begnügte sich Sulla mit dessen Eid, keine feindseligen Handlungen zu begehen, und setzte als Prokonsul mit seinem Heer von Brundisium nach Epirus über. Rom und Italien 87–84 v. Chr. Cinna brach seinen Eid und holte die Gesetzesinitiative des Sulpicius über die Zuweisung der Neubürger in die Tribus wieder hervor. Sein Mitkonsul Octavius mobilisierte das Volk gegen die Pläne Cinnas. In Straßenschlachten unterlagen die Anhänger Cinnas denen des Octavius, und Cinna wurde zum hostis, zum Staatsfeind, erklärt. Er floh über Praeneste nach Nola, wo er durch hohe Bestechungssummen die Truppen und die Neubürger für seine Sache gewinnen konnte und den greisen Marius aus dem nordafrikanischen Exil zurückrief. Gegen Ende des Jahres 87 v. Chr. nahmen Cinna und Marius Rom ein. Dem sich anschließenden Terror fiel eine ganze Reihe von Aristokraten zum Opfer, so wurde Octavius ebenso wie Marcus Antonius ermordet, während Quintus Lutatius Catulus der Rachsucht des Marius durch Selbstmord entging. Sullas Frau Caecilia Metella konnte sich mit Aemilia, ihrer Tochter aus erster Ehe, und den neugeborenen Zwillingen Cornelia Fausta und Faustus Cornelius Sulla nach Griechenland in das Feldlager ihres Gatten absetzen. Sullas Haus wurde zerstört, sein Besitz eingezogen und er selbst geächtet. Das Siegesmonument auf dem Kapitol wurde dem Erdboden gleichgemacht. Im Jahr 86 v. Chr. wurden Cinna und Marius zu Konsuln gewählt. Marius konnte sein siebtes Konsulat noch antreten, bevor er wenige Tage später einer Lungenentzündung erlag und durch Lucius Valerius Flaccus ersetzt wurde. Cinna wurde für die nächsten drei Jahre zur mächtigsten Persönlichkeit in Rom: Gesetze wurden nicht mehr durch Einberufung der Volksversammlung, sondern durch Cinnas Entscheidung erlassen. Seine Mitkonsuln ernannte Cinna direkt. Er selbst bekleidete das Konsulat ununterbrochen von 87 bis 84 v. Chr. Aber Cinna wusste, dass seine Zukunft vom Ergebnis der Kämpfe Sullas im Osten abhing. Er ließ ein zwei Legionen starkes Heer aufstellen und unter dem Befehl des Valerius Flaccus im Sommer 86 v. Chr. nach Griechenland schicken. Nachdem Flaccus von seinen Truppen ermordet worden war, setzte dessen Nachfolger Gaius Flavius Fimbria seine Operationen gegen Mithridates unabhängig von Sulla fort. Cinna selbst wurde 84 v. Chr. von meuternden Verbänden in Ancona erschlagen. Der Erste Mithridatische Krieg Kleinasien vor Ausbruch des Mithridatischen Krieges. Mithridates VI., König von Pontos, setzte die Expansionspolitik seines Vaters zielstrebig und in noch größeren Rahmen fort. Da die Bewohner der Provinz Asia von der römischen Verwaltung ausgebeutet wurden und der Bundesgenossenkrieg sowie der Bürgerkrieg die römische Schlagkraft lähmten, sah Mithridates den Zeitpunkt gekommen, seine Großoffensive zu beginnen. Zur Rechtfertigung ernannte er sich zum Befreier der Griechen vom römischen Joch. Um seine Kriegskassen zu füllen, befahl Mithridates per Erlass die Ermordung aller Italiker und Römer. 80.000 Italiker und Römer verloren durch diesen Blutbefehl von Ephesos ihr Leben. Der Bruch mit Rom war damit endgültig. Mithridates VI. bot zu Anfang des Jahres 88 v. Chr. ein Heer von 250.000 Infanteristen, 40.000 Reitern und 130 Sichelwagen auf.[14] Es bestand aus unkoordinierten, ethnisch nicht homogenen Verbänden. Im Frühjahr des Jahres 87 v. Chr. setzte Sulla mit fünf Legionen und einer kleinen Zahl an Reitern nach Epirus über.[15] Sulla zog langsam durch Ätolien nach Thessalien, um die abgefallenen griechischen Städte durch die Präsenz eines großen Heeres zur Aufgabe zu bewegen. Noch vor dem Sommer 87 v. Chr. hatte Sulla weite Teile Griechenlands wieder unter Kontrolle und zwang die Kommandeure des Mithridates, Aristion und Archelaos, dazu, sich nach Athen und Peiraieus zurückzuziehen. Ein erster Angriff Sullas auf die pontische Basis Peiraieus scheiterte jedoch. Um die Stadt einnehmen zu können, ließ Sulla einen Belagerungsring um den Peiraieus ziehen. Auf weniger Widerstand traf Sulla in Athen, wo er erfuhr, dass ein Mauerabschnitt nicht mehr ausreichend besetzt war. Durch diese Bresche konnten die Truppen Sullas im März 86 v. Chr. ungehindert in die Stadt eindringen.[16] Aristion gelang die Flucht. Erst als einigen römischen Senatoren das Morden und Plündern der Stadt zu weit ging, gebot Sulla seinen Soldaten Einhalt.[17] In der Zwischenzeit drang das populare Heer unter Fimbria weiter nach Kleinasien vor, unterwarf einzelne Verbände des Mithridates von Pontos und plünderte Ilion. Es gelang Fimbria sogar, Mithridates selbst bei Pitane einzuschließen, doch auf Anweisung Sullas ließ der Flottenkommandant Lucullus ihn zur See entkommen. Nachdem Athen eingenommen war, gelang Sulla schließlich mit einer größeren Truppenanzahl unter erheblichen römischen Verlusten auch die Eroberung des Peiraieus.[18] Damit konnte er die Operationsbasis der pontischen Truppen auf dem griechischen Festland unter seine Kontrolle bringen. Im Frühjahr und im Herbst des Jahres 86 v. Chr. trat Sulla den pontischen Truppen bei Chaironeia und Orchomenos entgegen. In beiden Schlachten ließ er breite Gräben ziehen, welche die pontische Kavallerie und die Kampfwagen behindern sollten. Dank seiner großen militärischen Erfahrung und der Disziplin in seinem Heer konnte Sulla den zahlenmäßig überlegenen Feind in erbitterten Kämpfen schlagen. Neuordnung Kleinasiens und Auseinandersetzung mit Fimbria Mit der Schlacht von Orchomenos war die römische Herrschaft über die griechischen Stadtstaaten verteidigt. Die Reste des pontischen Heeres befanden sich in Euböa und Chalkis. Da Sulla jedoch über keine Flotte verfügte, war es ihm nicht möglich, Euböa einzunehmen. Unter diesen Umständen hätte eine Fortführung des Krieges gegen Mithridates in Kleinasien und besonders in dessen pontischer Basis Jahre dauern können und Sulla somit aus Rom ferngehalten. Andererseits bildete sich in vielen kleinasiatischen Städten eine entschiedene Opposition gegen Mithridates, die Rom für sich nutzen konnte. In dieser Pattsituation wurde der Krieg durch den Friedensvertrag von Dardanos im Jahr 85 v. Chr. beendet. Sulla gewährte dem pontischen Herrscher einen günstigen Frieden: Er hatte seine Eroberungen aufzugeben, 2.000 Talente zu zahlen und 70 voll ausgerüstete Kriegsschiffe zu übergeben. Mithridates wurde dabei sogar durch Umarmung und Kuss als römischer Bundesgenosse geehrt,[19] während Sulla von den Städten in Asia, die sich jenem angeschlossen hatten, 20.000 Talente forderte. Besonders hart wurde Ephesos bestraft, das Mithridates zu bereitwillig gefolgt war. Die Stadt verlor Teile ihres Territoriums, die Anführer der antirömischen Partei wurden hingerichtet und die Stadt gebrandschatzt. Klazomenai, Milet und Phokaia verloren ihre Freiheit, und auch Pergamon, die Residenz des pontischen Königs, hatte schwer unter Sulla zu leiden. Neben den Gewaltmaßnahmen Sullas wurden die Städte auch finanziell stark belastet. Zunächst quartierte Sulla sein Heer in den Städten ein und verpflichtete diese, für den Unterhalt der Soldaten zu sorgen. Der gewöhnliche Soldat kostete die Bürger pro Tag 16 Drachmen, ein Centurio erhielt eine Löhnung von 50 Drachmen pro Tag. Weiterhin mussten die Städte zunächst binnen eines Jahres die rückständigen Steuern für die Jahre 88–84 v. Chr. zahlen. Darüber hinaus mussten die kleinasiatischen Städte die Kosten für den Krieg und die Reorganisation der Provinz übernehmen, die mit 20.000 Talenten veranschlagt wurden. So massiv Sulla die griechischen Städte strafte, die am Krieg gegen Rom teilgenommen hatten, so großzügig wurden die loyalen Städte belohnt. Ilion, Chios und Gemeinden in Lykien sowie Rhodos wurden mit erheblichen Privilegien bedacht. Nach der Neuordnung Kleinasiens zog Sulla gegen Fimbria und traf ihn bei Thyateira. Sulla forderte ihn auf, ihm sein Heer zu übergeben, da er sein Kommando nicht rechtmäßig innehabe. Als Fimbria im Gegenzug die Legalität der Befehlsgewalt Sullas in Zweifel zog, ließ Sulla die Belagerung von Thyateira vorbereiten. Die Größe seines Heeres und sein Ansehen veranlassten die Soldaten Fimbrias, in Sullas Lager überzulaufen. Fimbria, der seine Soldaten nicht mehr zur Treue anhalten konnte und dessen Mordversuch an Sulla scheiterte, floh nach Pergamon, wo er Selbstmord beging. Der Zweite Marsch auf Rom Nach dem Friedensschluss von Dardanos und seinem Sieg über das populare Heer des Fimbria, aber auch dank des Besitzes großer Geldsummen und Ressourcen, welche die Loyalität des Heeres zum Feldherrn sicherten, war es Sulla nunmehr möglich, sich mit dem innenpolitischen Gegner auseinanderzusetzen. Laut Appian hatte das Heer, mit dem Sulla sich Anfang 83 v. Chr. auf angeblich 1.600 Kriegsschiffen nach Brundisium einschiffen ließ, eine Stärke von 40.000 Mann.[20] Die gegnerischen Befehlshaber, der Prokonsul Papirius Carbo sowie die amtierenden Konsuln des Jahres 83 v. Chr., Gaius Norbanus und Lucius Cornelius Scipio Asiagenus, leisteten mit ihren Streitkräften mit 100.000 Soldaten bei der Landung Sullas keinen Widerstand. Damit vergaben sie die Möglichkeit, den Invasoren schon in Kalabrien, Apulien und Lukanien entgegenzutreten und noch während deren Formierung in Sullas Angriffsverbände hineinzustoßen. Viele Soldaten liefen zu Sullas Heer über. Einen Heeresverband aus Africa bot Marcus Licinius Crassus auf, der spätere Triumvir und reichste Mann Roms, und auch Gaius Verres, Gnaeus Pompeius Magnus sowie Lucius Sergius Catilina schlossen sich der Sache Sullas an. Selbst ehemalige Gegner suchten ihr Heil im Überlaufen, so Publius Cornelius Cethegus, der Konsular Lucius Marcius Philippus und der Ritter Quintus Lucretius Ofella. In Rom organisierten die Konsuln des Jahres 83 v. Chr., Lucius Cornelius Scipio Asiagenes und Gaius Norbanus, den Abwehrkampf gegen Sulla. Zum ersten größeren Gefecht kam es im Frühjahr 83 v. Chr. beim Berg Tifata nördlich von Capua. In der folgenden Schlacht unterlag Norbanus und musste sich mit den Resten seines Heeres nach Capua zurückziehen. Auch von anderen Fronten wurden Sulla günstige Nachrichten gemeldet. Pompeius hatte in Picenum seine Truppen verstärken und in mehreren Schlachten populare Heere schlagen können, darunter das Heer des Carbo bei Ariminum, das eine zentrale Stellung in der Gallia cisalpina besetzt hatte. Indes verlor Scipio sein Heer durch Desertation, und Crassus konnte im Stammesgebiet der Marser Rekrutierungen für Sullas Heer durchführen. Neben dem Mangel an Soldaten stand die populare Führung vor finanziellen Problemen, da die lange Kriegsperiode die Staatskassen geleert hatte und nunmehr die Tempelschätze zur Finanzierung des Krieges herangezogen werden mussten. Im Jahr 82 v. Chr. wurden Carbo und Gaius Marius der Jüngere zu Konsuln gewählt, da man sich von ihnen neue Akzente in den Kämpfen gegen Sulla erhoffte. Der jüngere Marius trat Sulla bei Sacriportus gegenüber und wurde in der folgenden Schlacht in der Nähe von Signia geschlagen und nach Praeneste zurückgedrängt. Mit der Blockade der Stadt wurde Quintus Lucretius Ofella beauftragt, die Kämpfe breiteten sich vor allem in Etrurien bis nach Gallien aus. In zahlreichen weiteren Gefechten konnten sich die sullanischen Befehlshaber Crassus, Metellus und Pompeius durchsetzen. Nach ihren Niederlagen gaben Carbo und Norbanus auf und flohen, Carbo nach Africa und Norbanos nach Rhodos. Die führerlos gewordenen Verbände lösten sich auf oder wurden von Pompeius vernichtet. Die Samniten und Lukaner, Verbündete der Popularen, erkannten, dass sie nun ernsthaft gefährdet waren. Sie marschierten von ihrer Stellung in Praeneste aus nach Rom und bezogen in der Nähe der Porta Collina ein Lager. Sulla, der die feindlichen Bewegungen beobachtete, zog nach Rom und trat ihnen an der Porta Collina entgegen. In erbitterten Kämpfen brach der linke Flügel unter der Führung Sullas ein, und es blieb Sullas einziger Erfolg, die demoralisierten Truppen im Lager zu sammeln. Hingegen konnte der rechte Flügel unter Crassus einen vollständigen Sieg erringen und die Samniten und Lukanier bis nach Antemnae zurückwerfen. Aufgrund von Sullas militärischer Überlegenheit kamen die versammelten Senatoren nicht umhin, ihn in seinem prokonsularischen Amt zu bestätigen. Zugleich wurden alle Beschlüsse Sullas im Osten und alle seine Maßnahmen gegen innenpolitische Gegner gebilligt. Am 3. November wurden auf dem Marsfeld in Rom mehrere Tausend Samniten eingeschlossen und mit Speerwürfen getötet. Die Abschlachtung der Gegner auf dem sakralen Grund des Marsfeldes könnte religiös motiviert und somit als Menschenopfer gedacht gewesen sein, das erst wenige Jahre zuvor offiziell verboten worden war.[21] Wenige Jahre zuvor hatte Marius innenpolitische Gegner rituell töten lassen, später sollten Caesar und Augustus dies in Bürgerkriegssituationen wiederholen.[22] Nach dem Sieg Sullas an der Porta Collina war Praeneste als letzte Basis der Popularen unter dem Befehl des jüngeren Marius nicht mehr zu halten. Marius selbst wählte nach einem gescheiterten Fluchtversuch den Freitod. Die Eingeschlossenen in Praeneste, die schließlich kapitulierten, wurden meist umgebracht, die Stadt geplündert. Diktatur Errichtung der Diktatur Durch den Tod der beiden Konsuln Gaius Marius des Jüngeren und Gnaeus Papirius Carbo im Jahr 82 v. Chr. war der Staat seiner Führung beraubt. Als ordnendes Organ gab es für diesen Fall das Amt des Interrex („Zwischenkönig“), in dessen Verantwortung es lag, schnellstmöglich Konsulatswahlen durchzuführen. Für Sulla war es entscheidend, dass der gewählte Interrex seine Interessen vollständig bedienen würde. In der Senatssitzung vom 5. November verhalf Sulla aus diesem Grund Lucius Valerius Flaccus zum Amt des Interrex.[23] In einem Brief, der einzig von Appian überliefert ist, teilte Sulla dem Interrex Flaccus mit, dass derjenige, der gewählt werden würde, solange im Amt bleiben dürfe, bis die Verhältnisse in Rom und Italien neu geordnet seien.[24] Zum Ende des Briefes erklärte Sulla sich bereit, dieses wichtige Amt zu übernehmen.[25] Während dieser Vorgänge hielt Sulla sich außerhalb Roms auf, um den Schein aufrechtzuerhalten, das Volk wähle die Diktatur freiwillig. Der Interrex war schon aufgrund des vorübergehenden Charakters seines Amtes nicht dazu befähigt, eine politische Ausnahmegewalt ohne zeitliche Begrenzung zu schaffen.[26] Deshalb brachte der Interrex vor der Volksversammlung mit der lex Valeria ein Gesetz zur Einrichtung der Diktatur ein. Nach der Annahme des Gesetzes durch die Volksversammlung wurde Sulla von dem Interrex Lucius Valerius Flaccus zum dictator ernannt. Die lex Valeria regelte Kompetenz und Dauer des Amtes. Hinsichtlich der Kompetenz überliefert Appian das, was im Lateinischen als legibus scribundis et rei publicae constituendae („Gesetze zu geben und den Staat zu ordnen“) bekannt ist,[27] hinsichtlich der Dauer der Diktatur, dass sie zeitlich unbeschränkt war.[28] Kritik an dieser nicht mit altem römischen Recht zu vereinbarenden Amtsbefugnis strafte Sulla selbst in der eigenen Familie hart. So zwang er 82 v. Chr. seine jungverheiratete und schwangere Stieftochter Aemilia zur Scheidung, weil ihr Ehemann Manius Acilius Glabrio sich kritisch über seine Politik geäußert hatte, und verheiratete sie mit seinem Protegé Pompeius. Legitimität der Diktatur Sulla hat sein zukünftiges Handeln vor und während seiner Diktatur durch unvergleichliche Ehrungen zu legitimieren versucht. Dazu zählt die Verleihung des Cognomens Felix an Sulla. Umstritten ist die genaue Datierung der Verleihung: Appian[29] überliefert, Sulla habe den Beinamen noch vor seiner Ernennung zum Diktator erhalten; nach Plutarch[30] dagegen soll sich Sulla diesen Beinamen als Diktator per Edikt zugelegt haben. Mit dem Cognomen Felix wollte Sulla seine Diktatur mehr als die logische Konsequenz göttlichen Willens verstanden wissen und weniger als das Resultat eines planmäßig darauf gerichteten Handelns. Da ihm von den Göttern die felicitas gegeben wurde, sollte er imstande sein, das Gemeinwesen zu retten und den Staat zu festigen.[31] Weiterhin konnte er durch diesen Beinamen nicht nur auf zurückliegende militärische, sondern auch auf noch zu erbringende innenpolitische Leistungen anspielen, die infolge seines „Glücks“ absehbar wurden. Als Schutzgöttin Roms wurde Felicitas wegen ihrer Verantwortung für die Größe und Sicherheit der res publica seit der Königszeit verehrt.[32] Diese Selbsteinschätzung als Günstling des göttlichen Glücks hatte sich auch in der Namensgebung seiner vor 86 v. Chr. geborenen Zwillinge aus vierter Ehe niedergeschlagen, deren Beinamen Fausta und Faustus ebenfalls „glücklich“ bedeuten. Als weitere Ehrung ließ Sulla eine goldene Reiterstatue auf dem Forum aufstellen; diese Auszeichnung wurde auch auf Münzbildern verbreitet. Jene Statue wurde in der Nähe der Standbilder des Diktators Marcus Furius Camillus und des Samnitensiegers im 4. Jahrhundert v. Chr., Quintus Marcius Tremulus, errichtet. Formal wurde diese Ehrung mit dem Sieg über die Samniten vor der Porta Collina begründet, wobei Material, Gestus und der traditionsreiche Standort der Statue Sullas Führungsanspruch unterstreichen sollten.[33] Ende Januar des Jahres 81 v. Chr. feierte Sulla einen Triumphzug über Mithridates VI., der zugleich als Triumph über die im Bürgerkrieg besiegten Gegner verstanden werden konnte[34] – ein bis dahin einmaliger Vorgang, wurde der kultisch gebundene und durch Rituale geprägte Triumph doch nur für einen Sieg in einem gerechten Krieg, einem bellum iustum, gewährt. Der Triumph war ebenso wie die anderen Ehrungen Teil von Sullas propagandistischem Konzept, da Mithridates in der Schlacht weder überwunden noch im Triumph mitgeführt wurde. Mit dem Triumph wurde dem römischen Volk allerdings suggeriert, dass das Abkommen mit dem pontischen Herrscher einem Sieg gleichzusetzen war.[35] Durch den Triumph wurde Sulla vom Volk als „Retter und Vater“ gepriesen.[36] Auch lenkte der Triumph von den laufenden Proskriptionen ab und präsentierte der Bevölkerung die reiche Beute des Krieges. Trotz aller Ehrungen wusste Sulla allerdings, dass das römische Volk, die plebs urbana, wankelmütig war und keineswegs hinter seiner Politik stehen würde. Er erinnerte sich, welchen Nutzen er in früherer Zeit aus der Durchführung der ludi Apollinares gezogen hatte. Damals hatte Sulla großzügig die Spiele gefeiert, um Prätor zu werden. So setzte er auch jetzt die Spiele für seine Zwecke ein und ließ die ludi victoriae Sullanae abhalten, die, was ein Novum war, nicht nur einmal, sondern in Zukunft jährlich in der Zeit vom 26. Oktober bis zum 1. November gefeiert werden sollten. Um das römische Volk zu begeistern, wurden diese Spiele besonders aufwändig zelebriert und Sulla soll sich außerordentlich spendabel gezeigt haben. Er ließ Speisen und Getränke im Überfluss heranschaffen, so dass man später die Überreste in den Tiber werfen musste.[37] Sulla wollte mit diesen Spielen gleichermaßen an seine Siege über die Italiker und Mithridates VI. erinnern.[38] Proskriptionen Der spätere Diktator Caesar war als Verwandter des Marius von den Proskriptionen betroffen und wurde erst durch die Vermittlung der Vestalinnen und der Freunde Sullas begnadigt. Später distanzierte er sich mit seiner Politik der clementia deutlich von der Politik Sullas. Bereits vor seiner Ernennung zum Diktator hatte Sulla die Proskriptionen eingeleitet.[39] Die rechtliche Grundlage der Proskriptionen wurde mit der lex Valeria, die auch die Ernennung Sullas zum Diktator regelte, nachträglich geschaffen. Sie enthielt sowohl die Billigung der bereits erfolgten Proskriptionen als auch die Ermächtigung zur Weiterführung der Massentötung politischer Gegner.[40] Als eine seiner ersten Amtshandlungen als Diktator brachte Sulla Ende Dezember ein Gesetz ein, das die Rechtsfolgen der Proskriptionen im Einzelnen regeln sollte.[41] Inhaltlich bestimmte das Gesetz, dass die Proskribierten von jedermann getötet werden durften. Auf den Kopf eines Proskribierten wurde eine Belohnung von 12.000 Denaren ausgesetzt.[42] Die Hilfeleistung an einen Proskribierten stand unter Todesstrafe.[43] Die Proskriptionen endeten am 1. Juni 81 v. Chr. Die Zahl der Getöteten beziffert die Überlieferung auf 4.700 römische Bürger.[44] Die listenmäßige Erfassung bot keine Rechtssicherheit, da die Listen nicht kontrolliert und somit beliebig ergänzt wurden. Auch manche Personen, die einem Raubmord zum Opfer gefallen waren, wurden nachträglich auf die Liste gesetzt.[45] Den verstorbenen Marius sah Sulla als Hauptverantwortlichen für die ihm widerfahrene Demütigung an. Das Grab des Marius wurde geschändet und seine sterblichen Überreste in den Anio geworfen. Die Siegesmonumente des Marius ließ Sulla abreißen. Auch der spätere Diktator Caesar wurde von Sulla verfolgt und erst durch die Vermittlungsversuche der Vestalinnen und der Freunde Sullas begnadigt.[46] Die Verfolgung der politischen Gegner beschränkte sich indes nicht nur auf ihre Person, vielmehr machte Sullas Rache auch nicht vor den Kindern und Enkeln der Geächteten halt, welche die politischen Privilegien ihres Standes verloren; die gesamte Familie sollte aus dem politischen Leben ausgelöscht werden. Die Proskriptionen Sullas veränderten auch die Eigentumsverhältnisse. Die Güter der getöteten Proskribierten und Feinde Sullas wurden verkauft.[47] Bei den Versteigerungen kam so viel Land unter den Hammer, dass die Preise ins Bodenlose fielen. Dadurch konnten Sullas Anhänger große Vermögenswerte und riesigen Landbesitz anhäufen. Einer der erfolgreichsten war Marcus Licinius Crassus, der durch die Proskriptionen zum reichsten Römer aufstieg.[48] Auch Chrysogonos, ein Freigelassener Sullas, bereicherte sich erheblich. Er konnte etwa die Güter des Sextus Roscius für den dreitausendsten Teil ihres Wertes erwerben.[49] Wie aus der Verteidigungsrede des jungen Redners Marcus Tullius Cicero für Sextus Roscius[50] hervorgeht, war auch in diesem Fall allein die Geldgier des Chrysogonos für Mord und Enteignung verantwortlich. Plutarch urteilte: „und die aus Hass und Feindschaft umgebracht wurden, waren nur eine verschwindende Minderzahl, verglichen mit denen, die wegen Geldes ermordet wurden; ja, die Mörder unterstanden sich, zu sagen, dem einen habe sein großes Haus den Tod bereitet, dem sein Garten, einem anderen seine heißen Bäder.“[51] Insgesamt gelangten durch die Versteigerungen 350 Millionen Sesterzen in die Staatskasse.[52] Verfassungswerk Denarius des Sulla aus der Münzstätte seines Heeres, aus den Jahren 84–83. Legende: L. Sulla Imperator Iterum. Die Vorderseite zeigt den Kopf der Venus, die Sulla im Krieg gegen Mithridates beigestanden haben soll, und Cupido mit Palmzweig. Auf der Rückseite Trophäen der Schlachten von Chaeronea 86 und Orchomenos 85, dazu Priestergeräte, die den Herrschaftsanspruch Sullas betonen sollten. Sullas Gesetzeswerk war auf die Stärkung des Senats, die Schwächung aller anderen Institutionen und schließlich die flächendeckende Absicherung des Systems gerichtet. Es sollte die gracchischen Reformversuche zurücknehmen. Sulla übergab die Gerichtshöfe für Straftatbestände den Senatoren und schuf sieben neue quaestiones, die als ständige Gerichtshöfe tagen sollten.[53] Er wandte sich strikt gegen jede Form der von Gaius Gracchus eingeleiteten Politisierung des Ritterstandes, die das Ziel verfolgt hatte, einen mit dem Senat rivalisierenden Stand aufzubauen. Vielmehr wollte Sulla loyale Angehörige des Ritterstandes in die Führungsschicht integrieren, indem er diese relativ großzügig in den Senat aufnahm.[54] Die Schwächung des Senats infolge der im Bürgerkrieg und durch die Proskriptionen erlittenen Verluste, die im Widerspruch zu der tragenden Rolle stand, die dem Senat in Sullas Verfassungsentwurf zugedacht war, versuchte er durch eine Erhöhung der Anzahl der Senatoren von 300 auf 600 auszugleichen. Die Vergrößerung des Senates war auch notwendig, um genügend Senatoren für die Besetzung der Gerichtshöfe verfügbar zu haben.[55] Nach der personellen Vergrößerung des Senates bestand das Gremium zu fast drei Vierteln aus politischen Neulingen, deren Familien nicht traditionell zu den führenden der Republik gehörten. Die Änderungen Sullas waren eine epochale Umwälzung in der personalen Struktur des Senats, wie es bisher nicht vorgekommen war.[56] Sulla veränderte auch die Modalitäten der Aufnahme in den Senat. Bisher hatten die Zensoren anhand des Lebenswandels und der Vermögenslage über die Aufnahme in den Senat entschieden und konnten dank der nota censoria („Rüge der Zensoren“) auch jemanden wieder aus dem Gremium entfernen. Da dieses Verfahren jedoch ein äußerst subjektives Vorgehen war, bestimmte Sulla, dass der Zugang zum Senat automatisch erlaubt werden sollte, wenn der Kandidat die Quästur bekleidete.[57] Gleichzeitig erhöhte er die Zahl der Quästoren von etwa 10 auf 20. Da die Zensoren damit fast aller Kompetenzen beraubt waren, wurden in der Zeit von 86 bis 70 v. Chr. keine Amtsträger mehr ernannt.[58] Sulla maß dem Konsulat eine wichtige Rolle zu. In seinem Verfassungswerk legte er die Ämterlaufbahn Quästur – Prätur – Konsulat verbindlich fest.[59] Denn die Kandidaten hatten häufig versucht, die Prätur zu überspringen, um das Konsulat schnellstmöglich zu erreichen und der unbeliebten Prätur aus dem Weg zu gehen, für die eine Vielzahl von Spruchformeln und Gesetzen zu beherrschen war. Ein Überspringen der Prätur war nun nicht mehr möglich. Dafür wurde die Anzahl der jährlichen Amtsinhaber der Quästur und Prätur erhöht. Ferner legte Sulla das Mindestalter für die Ämter verbindlich fest. Die Quästur als Eingangsamt konnte ab dem vollendeten 30. Lebensjahr besetzt werden, die Prätur ab dem 40. und das Konsulat ab dem 43. Lebensjahr.[60] Eine Wiederbewerbung um das Amt des Konsuls (Iteration) war erst nach 10 Jahren möglich. Das erste Opfer dieser neuen Regelung war Quintus Lucretius Ofella. Dieser hatte sich militärisch bei der Belagerung von Praeneste verdient gemacht und bewarb sich für das Konsulat, obwohl er weder die Quästur noch die Prätur bekleidet hatte. Als Ofella Sullas Veto nicht akzeptieren wollte, ließ der Diktator ihn töten.[61] In der Provinzialverwaltung legte Sulla verbindlich fest, dass die beiden Konsuln und die nun auf acht Stellen vermehrten Prätoren ihren einjährigen Dienst in der Hauptstadt versahen und im Anschluss als Prokonsuln bzw. Proprätoren eine Statthalterschaft übernahmen. Die Proprätoren wurden dabei für ein Jahr mit der Statthalterschaft einer der kleineren Provinzen beauftragt. Sulla wollte einen Machtmissbrauch der Statthalter verhindern. Der Senat regelte daher die Verteilung der Provinzen. Die Statthalter mussten binnen 30 Tagen nach Eintreffen des Nachfolgers die Provinz verlassen. Ein Überschreiten der Provinzgrenzen und damit eine nicht vom Senat gebilligte Kriegsführung war ihnen ebenso verboten wie ein irreguläres Verlassen des Aufgabenbereiches. Mit der Stärkung des Senats schränkte Sulla zugleich die Kompetenzen des Volkstribunats stark ein. Ab sofort verhinderte die Übernahme der Position des Volkstribuns einen weiteren Aufstieg im System der Magistraturen, und die Volkstribunen mussten jeden Gesetzesantrag, den sie der Volksversammlung vorlegen wollten, vom Senat bestätigen lassen. Auch konnten die Volkstribunen nicht mehr gegen jede staatliche Maßnahme ihr Veto einlegen, sondern nur noch dann, wenn ein Bürger Unterstützung gegen die Anordnung eines Magistraten brauchte. Durch diese Maßnahmen wurde das Volkstribunat wieder auf die Basis der direkten Hilfeleistung für die Mitbürger beschränkt, wie es zu Beginn der Ständekämpfe im 5. Jahrhundert v. Chr. der Fall war.[62] Die Regelung sollte verhindern, dass politisch ehrgeizige und talentierte Bewerber das Volkstribunat als Plattform ihrer weiteren Politik nutzen konnten.[63] Nur sein – stark von einer optimatischen Einstellung geprägter – Respekt vor den Institutionen der res publica und seine Angst vor Ausschreitungen der stadtrömischen Bevölkerung hinderten Sulla wohl an einer kompletten Abschaffung des Amtes.[64] Obwohl Sulla als Diktator dictator legibus scribundis et rei publicae constituendae (Diktator für die Abfassung von Gesetzen und die Neuordnung des Staates) angetreten war, ließ er entsprechend der römischen Verfassung die Comitia Centuriata über alle seine Leges Corneliae abstimmen. Doch war nach der radikalen Ausschaltung der politischen Gegner Widerstand gegen Sullas Gesetzesiniativen kaum zu erwarten.[65] Konstituierung der Ordnung Sulla traf zahlreiche Maßnahmen, um sein Reformwerk abzusichern. Er brachte viele politische Freunde in einflussreiche Positionen. Vor allem durch eine gezielte Heiratspolitik beabsichtigte Sulla, ganze Familien und ihre Macht an seine eigene Person zu binden. Diese Personen wurden wegen ihrer engen Bindung zum Diktator auch Sullani genannt.[66] Die militärische und soziale Absicherung sollte durch Veteranensiedlungen erfolgen.[67] Nach Appian wurden 23 Legionen mit Land versorgt.[68] Durch die Veteranensiedlungen wurden Sullas Soldaten für ihre Taten belohnt. Sulla verzichtete dabei weitgehend auf Koloniegründungen, da er seine Soldaten in jenen italischen Städten ansiedelte, die ihn bei seinem Eroberungszug bekämpft hatten. Die Soldaten wurden mit dem Land und den Häusern der Gegner Sullas versorgt, die vertrieben, enteignet oder getötet worden waren.[69] Das Land wurde den Veteranen wohl nicht als Privateigentum (ager privatus optimo iure) übergeben, sondern es besaß vermutlich den Rechtsstatus des ager publicus und unterlag somit einem Verkaufsverbot.[70] Um das System weiter zu stützen, verlieh Sulla über 10.000 jungen Sklaven der Proskribierten das Bürgerrecht. Sie trugen fortan seinen Namen und waren als Cornelii bekannt. Damit verfügte Sulla über zahlreiche Gefolgsleute unter der freien Bevölkerung.[71] Abdankung und Tod Am Anfang des Jahres 79 v. Chr. legte Sulla vor der römischen Volksversammlung die Diktatur nieder. Er teilte seinen Entschluss dem versammelten Volk mit und erklärte sich bereit, Rechenschaft abzulegen.[72] Über die konkreten Gründe der Ämterniederlegung wurden in der Forschung unterschiedliche Überlegungen angestellt. In Betracht kommen politische, persönliche und religiös-spirituelle Motive. Zum einen wird angenommen, Sullas Rücktritt sei im Einklang mit der Verfassungstradition erfolgt, weil er seinen Auftrag, die Restauration der Verfassung, als erfolgreich abgeschlossen ansah.[73] Auch Karl Christ nimmt an, Sulla wollte durch seine Abdankung den negativen Präzedenzfall einer allzu langen Diktatur vermeiden. Darüber hinaus argumentiert er, die langen Jahre des Bürgerkrieges und die anschließenden innenpolitischen Querelen haben auch angesichts seines hohen Alters eine Politikverdrossenheit Sullas bewirkt, so dass er sich dem Landleben zuwandte.[74] Laut Plutarch soll ihm einst ein Chaldäer vorausgesagt haben, er müsse nach einem ruhmvollen Leben auf dem Gipfel des Glücks sterben,[75] woraus Sulla nach Hans Volkmann die Mahnung herausgehört habe, sein Werk so rasch wie möglich zu beenden, wenn er noch Tage der Ruhe haben wolle.[76] Nach der Abdankung verließ Sulla gemeinsam mit seiner fünften Ehefrau Valeria Rom, um auf seinem Besitz am Posillipo bei Puteoli noch einmal zu der freizügigen Lebensweise der Anfangsjahre zurückzukehren. Neben der Jagd und dem Fischfang verfasste er dort in 22 Büchern seine Memoiren; diese sind nicht erhalten, wurden aber von späteren Autoren als Quelle genutzt. Daneben beendete er die Auseinandersetzungen in Puteoli zwischen den Altbürgern und den dort angesiedelten Veteranen, indem er der Stadt eine neue Verfassung gab. Im Jahr 78 v. Chr. starb Sulla an der Folge eines Blutsturzes, angeblich aufgrund seines Konflikts mit Granius, dem Duumvir von Puteoli. Auf Initiative des Konsuls Quintus Lutatius Catulus und des Pompeius wurde vom Senat das erste Staatsbegräbnis der späten Römischen Republik beschlossen. Sein Begräbnis diente nach Karl Christ teilweise als Vorbild für die späteren Beisetzungen Caesars und der römischen Principes.[77] Wirkung Bereits acht Jahre nach seinem Tod wurden wichtige Gesetze Sullas wieder zurückgenommen. So wurde die Gesetzesinitiative der Volkstribune in vollem Umfang wiederhergestellt. Das Volkstribunat, das seit den Gracchen vielfach Auslöser sozial motivierter Gewalt gewesen war und sich seitdem zu einem Machtinstrument popularer Politiker entwickelt hatte, stellte somit wieder eine Opposition zum Senat dar. Die ausschließliche Bestellung der Gerichtshöfe mit Senatoren wurde aufgehoben. Ebenfalls wurde die Censur wiederhergestellt, wodurch Umstrukturierungen der Senatorenschicht ermöglicht wurden. Das drängende innenpolitische Problem der Veteranenversorgung löste Sulla zwar zu seinen Gunsten, schuf allerdings keine dauerhafte Regelung; denn das eingebrachte Verkaufsverbot, das den Zweck verfolgte, die Nutznießer der sullanischen Ordnung auf Dauer abzusichern, schlug fehl. Viele Veteranen gerieten in Schulden und fanden Mittel und Wege, das zugewiesene Land wieder zu veräußern. Sullas Reform der senatorischen Ämterlaufbahn hatte in größeren Teilen Bestand. Die Quästur blieb als Eintritt zum Senat ebenso verbindlich wie die an die beiden höchsten Ämter gekoppelte Statthalterschaft. Augustus nahm nur wenige Veränderungen an der von Sulla überkommenen Senatsordnung vor, und er reduzierte die Anzahl der Senatoren wieder auf 600, nachdem Caesar sie kurzfristig auf 900 erhöht hatte. Sullas systematische Ordnung der Strafrechtspflege und einzelne seiner Gesetze wirkten bis weit in die Kaiserzeit. Antikes Bild Sullas Das Bild Sullas in der Antike wurde durch seine Memoiren geprägt, die mit ihrer Selbstdarstellung und Rechtfertigung bis in das 2. Jahrhundert n. Chr. hinein wirkten. Allerdings verstärkte die von Caesar initiierte neue Aktivierung der Marianer alte antisullanische Tendenzen. Diese gegensätzlichen Positionen spiegeln sich in den antiken Quellen insofern, als bis zu Sullas Sieg an der Porta Collina positive Elemente und Leistungen durchaus anerkannt werden, danach aber der Diktator als die klassische Verkörperung der crudelitas (Grausamkeit) eines Tyrannen diskreditiert wurde. Die lateinisch schreibenden Historiker bieten kein umfassendes und geschlossenes Sullabild. Die beiden Hauptquellen über die sullanische Epoche sind die griechischsprachigen Werke von Appian und Plutarch. Sulla wird bei Plutarch in den Parallelbiographien, in der die moralischen und sittlichen Kriterien klassischer und griechischer Philosophie überwiegen, vielfach als typischer griechischer Tyrann angesehen, wobei seine Tapferkeit und Kriegskunst positiv gewürdigt werden. Durchweg günstig ist hingegen die Darstellung Sullas bei Appian, der sich aus Überzeugung mit Prinzipat und Imperium identifizierte. In der Forschung ist Ciceros Verhältnis zu Sulla häufig diskutiert worden. Eine Gruppe sah ihn als Parteigänger,[78] während andere ihn als neutralen Beobachter erkannten.[79] Cicero lehnte einerseits die absolute Machtstellung eines Einzelnen entschieden ab, da sie zwangsläufig zu ihrem Missbrauch führen müsse, andererseits anerkannte er, dass Sullas Diktatur als Mittel zur Neuordnung und Rettung der res publica unvermeidlich war.[80] Als 49 v. Chr. der neue Bürgerkrieg ausbrach, war die Erinnerung an Sulla wieder präsent. Der Konsul Lucius Cornelius Lentulus Crus rühmte sich, ein anderer Sulla zu werden, die Wortbildung sullatuire – „den Sulla nachahmen“ – wurde ein üblicher Ausdruck. Caesar distanzierte sich von der Politik Sullas. So bezeichnete er Sulla wegen der Niederlegung der Diktatur als politischen Analphabeten.[81] Er stellte auch dessen Politik seine Milde, die sprichwörtliche clementia Caesaris, gegenüber, mit der er sich von der Grausamkeit Sullas distanzierte. Doch Caesars Politik der Milde bewährte sich nicht. Die Triumvirn Marcus Aemilius Lepidus, Marcus Antonius und Octavian griffen mit den Proskriptionen erneut auf Sullas Methoden zurück und begründeten ihr Vorgehen mit den Folgen von Caesars großzügiger Politik der clementia. Im späteren Prinzipat des Augustus wurde die Feindschaft zwischen Optimaten und Popularen aufgelöst. Strabon, der drei Generationen später durch die Landschaften Samniums wanderte, hielt fest, was der sullanische Kreuzzug diesem Land angetan hatte: „Sulla ruhte nicht eher, bis er alle, die den Namen Samniten führten, ermordet oder aus Italien vertrieben hatte; denen aber, die einen so weit getriebenen Zorn tadelten, sagte er, er habe sich durch die Erfahrung überzeugt, dass auch nicht ein Römer jemals Frieden haben werde, solange die Samniten als ein selbständiges Volk weiterbestünden“.[82] Für Strabon war dieses Ziel so konsequent erreicht worden, dass er keiner einzigen der noch verbliebenen Ortschaften Samniums den Namen „Stadt“ zubilligen wollte. Der Philosoph Seneca zog Sulla in seinen Abhandlungen über die Milde des Herrschers als abschreckendes Beispiel heran und bezeichnete ihn wegen seiner Massentötungen als Tyrann.[83] Plutarch warf Sulla vor, sich selbst zum Diktator ernannt und somit einen Verfassungsbruch begangen zu haben.[84] Unter Octavian, Galba, Vitellius, Vespasian, Septimius Severus, und besonders in der Zeit der Soldatenkaiser und in der Spätantike kam es zu neuen Märschen auf Rom. Offen bekannte sich jedoch nur Septimius Severus im Jahre 197 n. Chr. zu Sullas Politik der Härte und Gewalt. Sein Sohn Caracalla, der diese Überzeugung teilte, ließ Sullas Grabmal erneuern. Im 5. Jahrhundert rechtfertigte Augustinus von Hippo den militärischen Untergang des christianisierten Reiches und wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Proskriptionen Sullas das gegenwärtige Morden der Gallier und Goten übertroffen hätten.[85]

Saturday, November 5, 2016

The End of Atheism

Maurizio – Omnologos Where no subject is left unturned About The Christian Roots of the Enlightenment with 3 comments As then-Cardinal Ratzinger once said, “The affirmation [about] the Christian roots of Europe […] relates, first of all, to an historical fact that no one can seriously deny“. And obviously not just of Europe, but of pretty much everything European, including of course all that has been born from European minds. Including, that is, the Enlightenment. Why can’t anybody seriously deny that? Because philosophical movements cannot appear out of thin air. Of course, Locke, Hume, Voltaire, Rousseau and the others could not use Shinto or Zoroastrian ways of thinking, but Christian ones, because they were educated by, were thinking like and had to always confront themselves with Christian culture(s). There are six sections dedicated to The Soul in Voltair’s Philosophical Dictionary. None to the Buddhist concept of Nirvana. QED. Check the answers to my series of blogs on Atheism. All too often, all too tellingly people nominally “without-a-god” reply with a frame of mind that actually implies a personal, omnipotent God. That is, the Christian God. ===== One thing I don’t understand is why something as obvious as the above should be controversial. Or perhaps I do understand: simply, the people that will shout the most against Christianity are bound to be the ones that despite claiming Atheism are actually Christian through and through, and they hate themselves for that. Little hope to have a serious discussion with them. But what does the above mean? Have we discovered the Last Stand for the Children of the Enlightenment? Should they be forced to honestly admit their roots are Christian? I’m afraid not: because if Europe has Christian roots, those are not the only roots (Jewish and Islamic roots should be added of course, and that’s mentioning only the religious side…). And if everybody should accept that the Enlightenment has (also) Christian roots, then everybody should accept that Christianity has (also) Pagan roots. An enormous amount of time has been dedicated by people in the Church(es) to reconcile Jesus’ thoughts with Greek Philosophy, from the Gospel of St John onwards. Just as for the Enlightenment, the “new message” of Christianity had to be communicated by people to people. The only way to do that was and is by using contemporary imagery, ways of thinking, categories of thought and historical philosophical arguments. Many of these were (“Pagan”) Greek at the time of Jesus, and so in our part of the world Christianity had to be built from Pagan Greek roots. QED once again… The End of Atheism with 9 comments From Scientific American, quoted in full on the Integral Options Cafe: A mathematical theory places limits on how much a physical entity can know about the past, present or future… David H. Wolpert, a physics-trained computer scientist at the NASA Ames Research Center, has chimed in with his version of a knowledge limit. Because of it, he concludes, the universe lies beyond the grasp of any intellect, no matter how powerful, that could exist within the universe. Specifically, during the past two years, he has been refining a proof that no matter what laws of physics govern a universe, there are inevitably facts about the universe that its inhabitants cannot learn by experiment or predict with a computation… As Scott Aaronson, a computer scientist at the Massachusetts Institute of Technology, puts it: “That your predictions about the universe are fundamentally constrained by you yourself being part of the universe you’re predicting, always seemed pretty obvious to me…” What is therefore the point to atheism? Even if there is nothing else but the physical universe, there is no way for any part of it to “learn it all by experiment” or “predict with a computation“. In other words, the physical universe is the only thing that can fully know the physical universe. How far is that from the definition of Divinity? And what does that leave to the atheist? Absurdities like believing in the non-existence of the physical universe? If Wolpert is right, there is no logic left in atheism. And Dawkins’ “Ultimate 747” proof of the non-existence of God appears quaint: the Divinity cannot be any part of the physical universe. ====== One of course can and will always be able to reasonably state agnosticism. But post-Wolpert agnosticism becomes simply the belief that the Divinity cannot be communicated with or experienced as such). There is one thing we can be certain of, in any case: that there’s more out there than a collection of physical entities. Comment: by "The Gay Atheist" Sounds like you don’t understand what an Atheist or and Agnostic is. And Atheist doesn’t have to prove the non-existance of a god. An Atheist can simply believe that there is no god. While I certainly can’t prove there is no god… I wholeheartedly believe that this is true. An Agnostic is someone that admits that they don’t have a clue and that humans will probably never have a clue on this subject. So they just go about their lives without worrying about the question. You believe there is a god… but have no proof… why is it so hard to understand that others believe that there is no god… but also have no proof? Just because humans can never prove the non-existence of a supreme being, that exists beyond the physical universe, does not make it a fact that such a thing exists. That’s the one thing about the faithful that is beyond comprehension. They can’t prove anything yet believe it exists… and yet they can’t understand that other people take the same non-data and see a different answer. Exactly why (and how) would such “it-from-bit” Universe care about human ethics, which is the real crux of the debate between atheists and theists? Enzo Michelangeli 2009/Mar/06 at 03:57:19 Reply Enzo, The universe doesn’t care. WE do care. That’s good enough for me. morsec0de 2009/Mar/06 at 15:37:50 Reply The universe may care. It is just that society hasn’t defined if it does (perhaps yet, but that still means it hasn’t). Nathaniel 2009/Mar/10 at 16:41:26 Reply I fail to see how acknowledging the limits of the mind equals embracing theism. My personal motivation as a scientist is that the set “what I know” is always outclassed with “what I don’t know” — encouragement to never stop inquiring, not to start worshipping the unknowable. Goedel’s Incompleteness Theorem illustrated, essentially, that math can never be completed. That doesn’t mean that we should stop doing math and start praying to what we’ll never know. You’re also certainly smart enough to know the folly of trying to prove a negative. The positive existential declaration bears the burden of proof. It’s up to you to make a falsifiable claim about the existence of God and then defend that claim. (The deistic view of God isn’t falsifiable, but the Christian (interventionist) view is, for instance.) The Gay Atheist, above, covers this well enough. https://omnologos.wordpress.com/2009/03/05/the-end-of-atheism/#comments I found this thread interesting. Does the Universe "care" about us? Does it matter if we have a belief in God? I gained a lot of inspiration on the spiritual path from the teachings of Louise Hay, who cured her own cancer. She did it by using the approach of her church, Religious Science, and going beyond it to get psychotherapy and take care of herself in other ways including good nutrition. She then developed her own psychotherapeutic system of affirmations for self-care and self-love. The 12 Step Groups have a saying, "God does for us what we cannot do for ourselves." The implication of that kind of belief indicates a perception of a Higher Power in conjunction with our own necessary efforts. It envisions, however, a Higher Power process that is not hostile to our own well-being. Christian Science is a denomination in which the founder demonstrated a new approach and vocabulary to identify God and a person's relation to God in a way attributed to Jesus's teachings and his followers. The founder, Mary Baker Eddy, is reported to have accomplished amazing acts of healing. Practitioners following her method have also achieved amazing feats of healing. Carl Simonton ( and his then wife Stephanie) made interesting observations about psychosomatic healing in their book Getting Well Again, and subsequent books as Carl Simonton's Clinic has worked with support groups, an emotional well-being, and visualizations. Christian interventionism probably can be falsified, but so can the inevitability of psychosomatic stress and cynicism in an unresponsive Universe. Thus, so can the notion of a Holy Spirit be unfalsifiable. However, the fact is that the Scientific Method has to be contextualized. It is part of the PHilosophy of Science. In this case, we are dealing with the social science of Anthropology. Except that there is plenty of Biological Anthropological information about the issue of human religious behavior. Like sports games and music concerts, religious ritual serves an important function to reinforce values and relieve emotional tensions including values of the meaning of life and the value of the created world around us.

Tuesday, September 27, 2016

Matt Sleeth, MD- solidarity environmentalist Christian....

An interview with J. Matthew Sleeth, evangelical environmentalist and author By David Roberts on Oct 6, 2006 In 2000, a wealthy hospital chief of staff and evangelical Christian named J. Matthew Sleeth looked around at the life he’d built — suburban neighborhood, huge house, two cars, lots and lots of stuff — and decided it failed to properly honor God. J. Matthew Sleeth: listen to the heart.J. Matthew Sleeth: listen to the heart.In what he describes as a religious awakening, he, his wife, and their two teenage children set about bringing their lives in line with Jesus’ teachings. They moved into a smaller house, sold most of their belongings, cut their energy use by two-thirds, even began hanging their laundry out to dry. What followed was not deprivation but a life of renewed meaning and depth. Inspired, Sleeth quit his job, wrote a book called Serve God, Save the Planet, and set off traveling around the country to spread the good news of “creation care.” I caught him on the phone as he headed into Houston, where he planned to carry the message that “we have a problem.” Laughing over my pun-induced groan, he spoke with the alertness, urgency, and self-deprecating humor of a man who’s found something larger than himself to serve. Describe the personal journey that led you to write this book. My background is in medicine, as an emergency-room doctor. I was director of an ER and chief of staff of a hospital. When my wife and I were on vacation, she said, “What’s the biggest problem in the world?” I said, “I think it’s that the planet’s dying.” Really, when you’re an emergency-room doctor, you’re just straightening deck chairs on the Titanic, and the whole ship is going down. So we went through a series of changes, and we went through a religious awakening. I began to look more and more to the Bible for the answers to moral problems, which I think this is. In Christianity, Christ says, give half of everything you have to the Lord and follow me. If you have two coats, give one away, and first seek the Kingdom of Heaven; don’t store up treasures on earth. And between that and where I was in life as a doctor was huge gap. It also says to change yourself first, and then change somebody else. Don’t see the speck in the other person’s eye, but get the two-by-four out of your own. So our family went through a process of change where we gave more than half of what we owned away, and we moved from a house — kind of a doctor-sized house — to one that was the size of our garage. We cut our electricity use to a 10th of the national average, and we cut our [use of] fossil fuels. Then I started talking and writing a lot about what I was doing. The Bible-believing church in America has forgotten all of those lines, or needs to be reminded, about simplicity, frugality, and generosity toward other people who can’t repay you. I try to remind folks of those lines. I thought when I started this I would simply be talking in churches, but it’s 50/50 — 50 percent environmental groups and 50 percent church-based. Do you have any advice for environmentalists on how to speak to religious people, evangelicals in particular? When I go and talk at a conservative church, they may go from saying that there’s no global warming to deciding as a church to switch their power to green power, or change light bulbs [to CFLs], that sort of thing. It literally can happen in one session. J. Matthew Sleeth What people say is, “Well, nobody ever told us about this. Why didn’t someone tell us about this?” Environmentalists would say, “Well, they’re nuts, they’re not paying any attention — it’s overwhelming.” But these two different groups get their news and their information from two entirely different sides of the spectrum. The folks at 60 Minutes have a different crowd than the folks at the Salem Radio Network — and SRN has a way bigger crowd. They don’t even know each other exists! It’s a chasm. When you talk to a church and you want to get a church to do something, you have to talk to the heart, and you have to use the Bible. You have to speak the language of the church. Too often folks in the environmental movement have made people of faith feel uncomfortable. Another thing that happens over and over again: I’ll speak to an environmental group, and ask them, “Is anybody here an evangelical Christian?” One person will raise their hand. But after the talk, a number of them come forward. They’re scared to say it! Same thing in the church: I’ll talk, and afterwards people will say, “Well, I work for the state Department of Environmental Protection, and I just kept my mouth shut.” But when somebody speaks the language of a group, they hear it. If I went and talked about greenhouse gases and global warming and 381 parts per billion of CO2 … humans don’t change their behavior based on statistics. We change our behavior based upon our hearts. The person out driving a Hummer didn’t buy it because of the statistics, because there isn’t anything that supports buying a Hummer. They bought it for some emotional reason. Faith is about all those things you can’t measure, whereas science is measurement. I consider myself a scientist, but the faith side of me is able to speak to things like justice and peace and love, and greed or sin or guilt. If people don’t feel a little guilty and sinful about their lifestyle, we’re doomed. The amazing thing is, I get up and talk about these things like sin and guilt and the fact that this earth is a sacred thing, as it says in the Bible, and nobody has any problem with that. When you talk science, I don’t know whether it’s honest or not. Scientists from 100 years ago thought they were dead right about something. And you can be inadvertently wrong, you know what I mean? But we know, absolutely, that love is a good thing. You’re never going to go wrong on that. You’re never going to go wrong if you take Christ’s advice to treat your neighbor like you want to be treated yourself. My advice is, if you’re an environmentalist, to have an earnest, listening talk with somebody of faith and find out where they are first. The worst way to get anybody to change anything is to walk up and say, “You’re stupid. You need to change.” Are you running into resistance when you try to bring these two groups together, from either side? Amazingly, no. I’ll bring a Bible along, and point out that the symbol of God is a tree, and of course the symbol of the Sierra Club is a tree. I’ll say that the first step everybody takes in environmental awareness, stewardship of the earth, is not to throw their trash out the window while they drive down the road. Nobody disagrees with that. And the church is at that step. They think at step one: they give a hoot, they don’t pollute. So if you want to bring those two groups together, and you suggest that the environmentalists enlist the aid of the church in cleaning up a stream, there’s no controversy. Because you’ve started at step one. If you want to show An Inconvenient Truth, now you’ve started at step 60, and there’s a problem. Your book focuses pretty exclusively on individual actions people can take to clean up their own immediate environment. But the problems we face are huge and global, and there’s no way they’re going to be solved without political action. I agree. But what happens is that people show up at a meeting to stop a power plant from being built, and then go home and flip their light switch on. They’re sending another signal — we want the power. Politicians are very savvy about reading their constituents. They pay attention to what people really want, not what they say. The moment you start practicing democracy at home by turning off the light switch, you become an activist saying one thing and doing the same thing. When you change the heart of people, when you get to that 5 percent that sociologists say can change a population by doing a particular behavior … if you’ve got 5 percent of Americans insisting on hanging up their laundry, then you’re going to have presidential hopefuls next election primary in New Hampshire, I guarantee you, hanging up laundry with somebody. People who think that top-down change happens exclusive from bottom-up, well, there’s a disconnect there. It doesn’t happen that way. The idea is that if enough individual people change their behavior, it will send a political signal? Absolutely. If we can get people to put the “conserve” back in “conservatives,” you’ll see the sea change everybody is hoping for. My dream is that three years from now, traditional Republicans are promising an organic chicken in every pot, and Democrats are promising two organic chickens in every pot. They both read their constituencies very well, and what we want right now is our cake and to eat it too. We’re not really willing to get out of our big cars; we’re not really willing to conserve. Therefore, I’m working on the heart change. An example I use over and over again is, there’s no person who tried harder, politically or with his writing, to point out the injustices of slavery than Thomas Jefferson. If you go to the Jefferson Memorial, on the right-hand side it says, “God will not long tolerate this great injustice.” He tried to get rid of it in the Constitution, but I think everyone said, “Yeah, right, Tom. You’re the second biggest slave-owner in America.” And they went about business as usual. In a democracy, we’re supposed to have leaders that are a reflection of the populace. And that’s what we’re getting. That’s kind of depressing. Well, that’s why I want to change the populace. There’s a strain of evangelical Christianity — and if you look at the sales figures for the Left Behind books, it’s not small — that believes in a certain interpretation of the Book of Revelation which says Jesus is coming back soon, the End Times are coming in our lifetime … And why bother? Right, why bother. Why not even speed things up? Right. Which looks like what’s happening. What I do is remind folks who believe this could be the End Times that the point of the End Times is to do the Lord’s work, and to redouble your efforts. I try to make it real and personal: I have everybody in the room imagine that NASA just said there’s a meteor heading toward us, it’s the size of a moon, and there’s no way to stop it. Nothing can be done, and the Earth is going to be destroyed in four weeks. That’s all the time you’ve got. I ask people to truly search their hearts, ask if they think they’re just going to go on a vacation to Disney World to have their kid shake the hand of a big plastic rodent, versus go to church, versus … My guess is that there would be no homeless people downtown, that they would be inundated with invitations to come to dinner in people’s houses and to church. And I remind everybody that their own personal End Time is within 100 years, no matter who’s in the audience. When Christ says, “I come quickly,” he means, “Don’t let me catch you sleeping.” If you’re like the average American that reaches age 71, you’ve spent 10 years of your life watching television. Christ isn’t talking about literally taking a nap or sleeping your eight hours a night — he’s talking about being spiritually, mentally, asleep. A lot of us need to wake up. You’re familiar then with the Great Awakening and the Second Awakening in this country. This, I think, will be the third. I think you’ll just see rapid, rapid change. I mean, when Pat Robertson’s on the bandwagon, look for a big change. I don’t get into name-calling of prominent televangelists who are still denying global warming, because I am positive they’ll be our allies in a year or two’s time. Another thing traditional environmentalists would say is that one of the biggest problems humanity faces, if not the biggest, is exploding population. Absolutely. But there’s a strain in Christianity generally, and particularly fundamentalist Christianity or evangelical Christianity, that emphasizes multiplying and populating the earth with big families. The Bible does say, “Be fruitful and multiply.” It says, “Love one another.” It says, “Do the great commissioning.” It says look after the hungry, clothe the naked, visit those in prison, take care of the sick. Of all the commandments given by God, the first one that humanity can check off as done is, “Be fruitful and multiply.” [Laughs.] So we’re done there. We’re done. We need to move on to the next one. Christian environmentalism springs out of the notion in the Bible of stewardship or dominion — that mankind was given dominion over the earth and thus has an obligation to take care of it. Some traditional environmentalists might say that this notion, that humanity has some special place that’s separate and above nature, and our needs take priority, is the root of the problem. Do you see any tension there? I see tension, but I also see the potential for the answer. I believe that we are slightly less than the angels, but not much less, and that we are the sentient beings on the planet, and that we do have a special place. We are made in God’s image, which means that we’re supposed to do the work of God here on Earth, which is to take care of all things lesser than us. That starts first with our children, and the unborn children of the next generation. When you begin to think of it like that, the onus is on us to take care of the planet. It isn’t that God says, “Do whatever you want and I’ll fix it up after you.” You wouldn’t get verses like out of Numbers [35:33-34]: “Don’t pollute the land you live in, in which I also dwell.” What’s happened is we’ve all gotten wrapped up in a lifestyle of bigger is better. There’s a deep, spiritual hunger and yearning that cuts across this boundary between the church and environmentalists. If you go and see an environmental movie and you come out numb, or feeling sad, you do what Americans do to comfort yourself. You go to the mall. You go eat. You watch a senseless, violent movie or something. But [at my talks] I see people going out crying. And that’s where they go change. Those people don’t go to the mall. They begin to take a look at their life, and they begin to change it. The unique thing about having a faith-driven life is that, at least in Christianity, you have this personal responsibility to God. So I tell people, this is a war to save the world we’re in now, or shortly going to be declared as such. You have to look in the mirror when you brush your teeth to find the enemy, but the person who’s going to save it is in the mirror, too. You know, I was given dominion over a bike when I was a kid, but my parents didn’t have enough money to give me dominion over another bike. We’re beginning to wake up to the fact that there’s no spare planet around to replace this one. It’s hard to face problems when there’s no enemy to fight but ourselves. That’s one area where Christianity has a long and rich tradition, helping overcome that part of human nature. Right. It’s sensational to write about the Inquisition and forget about St. Francis. It’s easy to blame Christianity for ruining the planet and forget that the Amish have got the only sustainable long-term society that exists in America. One of the things people want to say is, “Oh, what about the Chinese? They’re gonna get cars.” Well, one in 17,000 Chinese owns a car. We’ve got 200 million of them in the United States, with 300 million people. We need to look to ourselves, absolutely. That’s where you can go right to Christ: “Look not to the speck in your neighbor’s eye but to the moat in your own.” By the way, when Gandhi read that, he rewrote it as, “Be the change you wish to see in the world,” and he gave credit to the Bible in his book The Story of My Experiments With Truth. It’s human nature, but that’s the corrective nature of having a belief in the Bible. Have you envisioned the implications if everybody took your advice? Yes. We’re going to have a lot more trees and a lot fewer TVs. We’ve got those tests from sociologists and psychologists that show that the size of a house has increased 100 percent or something in the last 50 years, and we’re no happier. Einstein’s definition of insanity is that you keep doing the same thing and expecting a different result. I don’t think that the meaning of life is things. And the Bible doesn’t support that either. So if we lose things, that’s where we need to go.

Wednesday, August 24, 2016

Oxford Group

The Oxford Group was a Christian organization founded by American Christian missionary Dr. Frank Buchman. Dr. Buchman believed that the root of all problems were the personal problems of fear and selfishness. Further, Dr. Buchman believed that the solution to living with fear and selfishness was to surrender one's life over to God's Plan. Buchman was an American Lutheran minister of Swiss descent who in 1908 had a conversion experience in a chapel in Keswick, England where he attended a decisive sermon by Jessie Penn-Lewis in the course of the 1908 Keswick Convention.[1] As a result of that experience he would in 1921 found a movement called A First Century Christian Fellowship. By 1931 the Fellowship had become known as the Oxford Group.[2]:11–12, 52 The Oxford Group enjoyed wide popularity and success, particularly in the 1930s. In 1932 the Archbishop of Canterbury, Cosmo Lang, in summing up a discussion of the Oxford Groups with his Diocesan Bishops, said, "There is a gift here of which the church is manifestly in need."[3] Two years later William Temple, Archbishop of York, paid tribute to the Oxford Groups which "are being used to demonstrate the power of God to change lives and give to personal witness its place in true discipleship."[1] In 1938, Buchman proclaimed a need for "moral re-armament" and that phrase became the movement's new name. Buchman headed MRA for 23 years until his death in 1961. In 2001 the movement was renamed Initiatives of Change.[1] Keswick Although Frank Buchman was originally a Lutheran, he was deeply influenced by the Higher Life movement whose strongest contribution to evangelism in Britain was the Keswick Convention. He had come to the Keswick convention in 1908 hoping to meet pastor F. B. Meyer, one the leading lights of the Keswick convention and one of the main advocates of silent meditation as a means to be inspired by God. Unfortunately - or fortunately - Meyer was not present, and Frank Buchman chose to attend the sermon by Jessie Penn-Lewis instead, which became a life-changing experience for him[1]:30 F. B. Meyer's influence on Buchman was a major one. Meyer had published The Secret of Guidance in 1896.[4] One of his mottos was: "Let no day pass without its season of silent waiting before God." Meyer personally coached Buchman into daily guidance.[1]:36 The theology of the Keswick convention at the time was Christian holiness with its idea, originally derived from Methodism, of the second work of grace which would allow "entire sanctification": Christians living in close union with Christ could remain free from sin through the Holy Spirit. That is where the frequent, and to many Lutheran or Reformed ears, bizarre assertion by Buchman that "human nature can change" originates.[5] Absolute moral standards belong by Holiness even though the formula used by Buchman had been formulated by the American Presbyterian missionary Robert Elliott Speer (see The Four Absolutes infra). The name The name "Oxford Group" appeared in South Africa in 1929, as a result of a railway porter writing the name on the windows of those compartments reserved by a travelling team of Frank Buchman followers. They were from Oxford and in South Africa to promote the movement. The South African press picked up on the name and it stuck.[2]:52–53 It stuck because many of the campaigns of the Oxford Group were undergirded by Oxford University students and staff. And every year between 1930 and 1937 house-parties were held at the University. In the summer of 1933, for instance, 5,000 guests turned up for some part of an event which filled six colleges and lasted seventeen days. Almost 1,000 were clergy, including twelve bishops.[1] In June 1939 the Oxford Group was legally incorporated. Beliefs - Not a religion The Oxford group literature defines the group as not being a religion, for it had "no hierarchy, no temples, no endowments, its workers no salaries, no plans but God's plan." Their chief aim was "A new world order for Christ, the King."[6] In fact one could not belong to the Oxford group for it had no membership list, badges, or definite location. It was simply a group of people from all walks of life who have surrendered their life to God. Their endeavor was to lead a spiritual life under God's Guidance and their purpose was to carry their message so others could do the same. The group was more like a religious revolution, unhampered by institutional ties; it combined social activities with religion, it had no organized board of officers. The Group declared itself to be not an "organization" but an "organism". Though Frank Buchman was the group's founder and leader, group members believed their true leader to be the Holy spirit and relied on God Control, meaning guidance received from God by those people who had fully "surrendered" to God's will.[7]:113 By working within all the churches, regardless of denomination, they drew new members.[8]:6 A newspaper account in 1933 described it as "personal evangelism -- one man talking to another or one woman discussing her problems with another woman was the order of the day".[9]:141 In 1936, Good Housekeeping described the Group having no membership, no dues, no paid leaders, no new theological creed, nor regular meetings, it is simply a fellowship of people who desire to follow a way of life, a determination not a denomination.[9]:170 How God Can Lead People Frank Buchman speeches include references about, "The Oxford Group's" primary purpose.[10] The Oxford Group seeks to be living Christianity. It builds on the accomplished work of Jesus Christ as set forth in the New Testament. Its aim is to bring to life and make real for each person the articles of faith with which his own Church provides him. The international problems are, at bottom, personal problems of selfishness and fear. Lives must be changed if problems are to be solved. Peace in the world can only spring from peace in the hearts of men. A dynamic experience of God's free spirit is the answer to regional antagonism, economic depression, racial conflict and international strife. The secret is God Control. The only sane people in an insane world are those controlled by God. God-controlled personalities make God-controlled nationalities. This is the aim of the Oxford Group. The true patriot gives his life to bring his nation under God's control. .... World peace will only come through nations which have achieved God-control. And everybody can listen to God. You can. I can. Everybody can have a part. There are those who feel that internationalism is not enough. Nationalism can unite a nation. Supernationalism can unite a world. God-controlled supernationalism seems to be the only sure foundation for world peace!"[11] I challenge Denmark to be a miracle among the nations, her national policy dictated by God, her national defense the respect and gratitude of her neighbors, her national armament an army of life-changers. Denmark can demonstrate to the nations that spiritual power is the first force in the world. The true patriot gives his life to bring about his country's resurrection."[12] The Four Absolutes Moral standards of absolute honesty, absolute purity, absolute unselfishness, and absolute love, though recognised as impossible to attain, were guidelines to help determine whether a course of action was directed by God. The Four Absolutes seem to have first appeared in a book by Robert E. Speer, titled The Principles of Jesus.[13] In the Chapter, Jesus and Standards, Speer laid down Four Principles (honesty, purity, unselfishness, love) that he believed represented the distilled, uncompromising, moral principles taught by Jesus. Speer quoted Bible verses for each Principle. In 1909, Professor Henry B. Wright of Yale, citing Speer's work, dug up many more Bible verses that set forth these same Principles in the YMCA book: The Will of God and a Man's Lifework.[14] Wright dubbed them Absolutes rather than Principles. Next, Frank Buchman and the Oxford Group/Moral Rearmament adopted and popularized the phrase "The Four Absolutes". In Oxford terms, sin was "anything that kept one from God or one another" and is "as contagious as any bodily disease." The soul needs cleansing: "We all know ‘nice’ sinless sinners who need that surgical spiritual operation as keenly as the most miserable sinner of us all."[8]:11–16 Spiritual practices To be spiritually reborn, the Oxford Group advocated four practices set out below:[8]:9 1. The sharing of our sins and temptations with another Christian. 2. Surrender our life past, present and future, into God's keeping and direction. 3. Restitution to all whom we have wronged directly or indirectly. 4. Listening for God's guidance, and carrying it out. Guidance The central practice to the Oxford/MRA members was guidance, which was usually sought in the "quiet time" of early morning using pen and paper. The grouper would normally read the Bible or other spiritual literature, then take time in quiet with pen and paper, seeking God's direction for the day ahead, trying to find God's perspective on whatever issues were on the listener's mind. He or she would test their thoughts against the standards of absolute honesty, purity, unselfishness and love, and normally check with a colleague. Guidance was also sought collectively from groupers when they formed teams. They would take time in quiet, each individual writing his or her sense of God's direction on the matter in question. They would then check with each other, seeking consensus on the action to take. Some church leaders criticised this practice. Others supported it. The Oxford theologian, Dr B H Streeter, Provost of Queen's College, made it the subject of the Warburton Lectures, given at Oxford University in 1933-5. These lectures were published under the title The God Who Speaks.[15] Throughout the ages, he wrote, men and women have sought God's will in quiet and listening. The Oxford Group was following a long tradition. Sometimes groupers were banal in their descriptions of guidance. However, innumerable examples can be given of groupers discovering creative initiatives through times of quiet seeking God's direction, as can be seen in books about the Oxford Group such as A J Russell's book, 'For Sinners Only',[16] which went through 17 editions in two years[citation needed], or Garth Lean's 'Frank Buchman - a life'[1] Buchman would share the thoughts which he felt were guided by God, but whether others pursued those thoughts was up to them. Sharing In the Oxford Group, sharing was considered a necessity, it allowed one to be healed, therefore it was also a blessing to share.[8]:19–21 Sharing not only brought relief but honest sharing of sin and of victory over sin helped others to openness about themselves. Sharing built trust. The message one brings to others by speaking of one's own sins, one's own experiences, the power of God in guiding one's life would bring hope to others that a spiritually changed life gives strength to overcome life's difficulties. It must be done with total conviction for "Half measures will be as fruitless as no measures."[8]:25 Some found public confession disturbing. Beverley Nichols stated "And all that business about telling one's sins in public.... It is spiritual nudism!"[17] However Cuthbert Bardsley, who worked with Buchman for some years and later became Bishop of Coventry, said, 'I never came across public confession in house parties - or very, very rarely. Frank tried to prevent it - and was very annoyed if people ever trespassed beyond the bounds of decency.'[1]:139 Buchman's biographer, Garth Lean, wrote that he attended meetings from 1932 on 'and cannot recall hearing any unwise public confessions.' Five C's and Five Procedures The five C's: confidence, confession, conviction, conversion, and continuance was the process of life changing undertaken by the life changer. Confidence, the new person had to have confidence in you and know you would keep his secrets. Confession, honesty about the real state of a persons life. Conviction, the seriousness of his sin and the need to free of it. Conversion, the process had to be the persons own free will in the decision to surrender to God. Continuance, you were responsible as a life changer to help the new person become all that God wanted him to be. Only God could change a person and the work of the life changer had to be done under God's direction.[1]:79 Methods "House parties" The first Oxford Group House Party was held in China in 1918. In the summer of 1930 the first International House Party was held at Oxford, followed by another the next year attended by 700 people. By 1934 the International House Party had grown and was attended by representatives from 40 nations, and by the 1935 meeting it had grown and was attended by 50 nations, to the total of 10,000 representatives. The 1936 meeting at Birmingham drew 15,000 people and The First National Assembly held in Massachusetts drew almost 10,000 people.[18] There were also travelling teams; many house parties featured out-of-town people who came to the party to relate their experiences in the "Group Way of Life". Attendance was by printed invitation. Invitations were also sent to "key people" in the community. House parties were held in a variety of locations: a wealthy home, at a fashionable hotel, inn, or summer resort, as well as outdoor camps, and at times held in less fashionable locations such as a college dorm. House parties were held from a weekend up to two weeks. A house party team would meet in advance for training and preparation. The teams would remain throughout the meetings and handle a number of details. Oxford Group literature was on display. Meetings followed no formal agenda and were not like church meetings, as singing and public prayer were absent. Time was devoted to talks by the team members on subjects such as sin, surrender, quiet time, the four absolutes, guidance, and intelligent witness. The use of slogans Most were coined through Buchman's quiet time; he knew slogans would catch attention, be more easily remembered and more readily repeated. They provided simple answers to problems people face in themselves and others. A few are listed below[7]:129 Pray: stands for Powerful Radiograms Always Yours Constipated Christians Come clean Every man a force, not a field Interesting sinners make compelling saints When a man listens God speaks A spiritual radiophone in every home Sin blinds sin binds World changing through life-changing Oxford Group literature Some of the Oxford Group literature is available online. See references. For Sinners Only by Arthur James Russell was characterized as the Oxford Group "bible."[19] Soul Surgery By H. A. Walter,[20] What is the Oxford Group by Layman with a Notebook,[8] and Eight Points of the Oxford Group by C. Irving Benson.[21] For alcoholics there were three autobiographies by Oxford members who were active alcoholics which were published in the 1930s. These books provided accounts of the alcoholics' failed attempts to make their lives meaningful until, as a result of their Oxford membership, they found a transformation in their lives and sobriety through surrendering to God. The stories contained in Alcoholics Anonymous Big Book, are very similar in style to these much earlier works.[7]:176 The books were The Big Bender, Life Began Yesterday and I Was Pagan by V.C. Kitchen.[22] Campaigns through Europe The Oxford Group conducted campaigns in many European countries. In 1934 a team of 30 visited Norway at the invitation of Carl Hambro, President of the Norwegian Parliament. 14,000 people crammed into three meetings in one of Oslo's largest halls, and there were countless other meetings across the country. At the end of that year the Oslo daily Tidens Tegn commented in its Christmas number, "A handful of foreigners who neither knew our language, nor understood our ways and customs, came to the country. A few days later the whole country was talking about God, and two months after the thirty foreigners arrived, the mental outlook of the whole country has definitely changed."[23] On 22 April 1945 Bishop Fjellbu, Bishop of Trondheim, preached in the church of St Martin-in-the-Fields, London. "I wish to state publicly," he said, "that the foundations of the united resistance of Norwegian Churchmen to Nazism were laid by the Oxford Group's work."[1]:232 Similar stories can be told of campaigns in Denmark, where the Primate of Denmark, Bishop Fuglsang-Damgaard, Bishop of Copenhagen, said that the Oxford Group "has opened my eyes to that gift of God which is called Christian fellowship, and which I have experienced in this Group to which I now belong."[10]:78 When the Nazis invaded Denmark, Bishop Fuglsang-Damgaard was sent to a concentration camp. Before imprisonment he smuggled a message to Buchman saying that through the Oxford Group he had found a spirit which the Nazis could not break and that he went without fear.[24] Presence in the USA By 1936, the organization had already come to national attention from the media and Hollywood.[25] Attempt to reach Nazi leaders In the 1930s the Oxford Group had a substantial following in Germany. They watched the rise of the National Socialist party with alarm, as did those elsewhere in Europe and America. Buchman kept in close touch with his German colleagues, and felt compelled to attempt to reach the Nazi leaders in Germany and win them to a new approach. It was a time when Churchill and Karl Barth[citation needed] were ready to give German National Socialism (Nationalsozialismus) a chance to prove itself as a democratic political movement, despite its obvious and repeated denunciation of democracy. Hitler had, at first, presented himself as a defender of Christianity, declaring in 1928: "We shall not tolerate in our ranks anyone who hurts Christian ideas." Buchman was convinced that without a change in the heart of the National Socialist regime a world war would become inevitable. He also believed that any person, including the German leaders, could find a living Christian faith with a commitment to Christ's moral values.[1]:233–237 He tried to meet Hitler but was unsuccessful. He met with Himmler three times at the request of Moni von Crammon, an Oxford Group adherent,[26] the last time in 1936. To a Danish journalist and friend[27] he said a few hours after the final interview that the doors were now closed. "Germany has come under the domination of a terrible demonic power. A counter-action is absolutely necessary."[28] As study of Gestapo documents has revealed, the Nazis watched the Oxford Group with suspicion from 1934 on. A first detailed secret Gestapo report about The Oxford – or Group Movement was published in November 1936 warning that it had turned into a dangerous opponent of National Socialism'.[29] The Nazis also classified the Stalinist version of Bolshevism and non-Nazi, right-wing groups such as Catholic Action as dangerous to Nazism.[26] Upon his return to New York from Berlin, Buchman gave a number of interviews. He was quoted as reportedly saying, "I thank heaven for a man like Adolf Hitler, who built a front line of defence against the anti-Christ of Communism."[30] The Rev. Garrett Stearly, one of Buchman's colleagues from Princeton University who was present at the interview, wrote, "I was amazed when the story came out. It was so out of key with the interview." Buchman chose not to respond to the article, feeling that to do so would endanger his friends among the opposition in Germany.[1]:240 During the war, the Oxford Group in Germany divided into three parts. Some submitted to Himmler's demand that they cut all links with Buchman and the Oxford Group abroad. The largest group continued the work of bringing Christian change to people under a different name, Arbeitsgemeinschaft für Seelsorge (Working team for the Care of Souls), without being involved in politics and always subject to surveillance. A third group joined the active opposition. Moni Von Crammon's son-in-law was one of those executed along with[31] Adam von Trott zu Solz.[32] They were executed under Hitler's orders after the July 20 plot. After World War II, further Gestapo documents came to light; one from 1939 states: "The Group preaches revolution against the national state and has quite evidently become its Christian opponent." Another, from 1942, states: "No other Christian movement has underlined so strongly the character of Christianity as being supernational and independent of all racial barriers."[1]:242 Some from the Oxford Group in Germany continued to oppose the Nazi regime during the war. In Norway, Bishop Fjellbu of Trondheim said in 1945: "I wish to state publicly that the foundations of the united resistance of Norwegian Churchmen to Nazism were laid by the Oxford Group's work."[33] Moral Re-Armament Main article: Moral Re-Armament In 1938, Buchman made a speech in East Ham Town Hall, London, in which he stated: "The crisis is fundamentally a moral one. The nations must re-arm morally. Moral recovery is essentially the forerunner of economic recovery."[34] The same year the British tennis star H. W. Austin edited the book Moral Rearmament (The Battle for Peace), which sold half a million copies.[1]:279 Gradually the former Oxford Group developed into Moral Re-Armament. A number of groups as well as individuals dissociated themselves from Buchman as a result of his launching of Moral Re-Armament. Some Oxford Group members disapproved Buchman's attention to matters not purely personal, or his 'going into politics'. Buchman's view was that if Moral Re-Armament was the car, the Oxford Group was the engine, and that individual change was the basis of both. He had said to his students of Penn State and Hartford as early as 1921 that the Oxford Group was "a programme of life issuing in personal, social, racial, national and supernational change" or that it had "nothing to do with politics, yet everything to do with politics, because it leads to change in politicians."[1] Nonetheless, while maintaining a lot of Christian language, MRA became inclusive of all shades of religious and philosophical convictions, Buchman comparing in a speech MRA to "the good road of an ideology inspired by God upon which all can unite. Catholic, Jew and Protestant, Hindu, Muslim, Buddhist and Confucianist - all find they can change, where needed and travel along this good road together."[35] In Britain the Oxford Group/Moral Re-Armament was very active. The novelist Daphne du Maurier published 'Come Wind, Come Weather', stories of ordinary Britons who had found hope and new life through the Group. She dedicated it to 'Frank Buchman, whose initial vision made possible the world of the living characters in these stories,' and added, 'What they are doing up and down the country in helping men and women solve their problems, and prepare them for whatever lies ahead, will prove to be of national importance in the days to come.' The book sold 650,000 copies in Britain alone.[1] When war broke out, MRA workers joined the Allied forces in large numbers, and were decorated for valour in many theatres of war. Others worked to heighten morale and overcome bottlenecks, particularly in war-related industries. About 30 Oxford Group workers were exempted from military service to continue this work. However, when Ernest Bevin became Minister of Labour in 1940, he decided to conscript them. Over 2,500 clergy and ministers signed a petition opposing this, and 174 Members of Parliament put down a motion stating the same. Bevin made it clear that he would resign from the Government if he was defeated, and the Government put a three-line whip upon its supporters. As a result, the Oxford Group workers were excluded from the Exemption from Military Service bill. In the United States, where Moral Re-Armament was doing similar work, Senator (later President) Harry Truman, Chair of the Senate Committee investigating war contracts, told a Washington press conference in 1943: 'Suspicions, rivalries, apathy, greed lie behind most of the bottlenecks. This is where the Moral Re-Armament group comes in. Where others have stood back and criticized, they have rolled up their sleeves and gone to work. They have already achieved remarkable results in bringing teamwork into industry, on the principles not of "who's right" but of "what's right".'[1]:324 At the end of the war, the MRA workers returned to the task of establishing a lasting peace. In 1946 MRA bought and restored a large, derelict hotel at Caux, Switzerland, and this became a centre for reconciliation across Europe, bringing together thousands including German Chancellor Konrad Adenauer and French Foreign Minister Robert Schuman.[1]:382 Its work was described by historians Douglas Johnston and Cynthia Sampson as an 'important contribution to one of the greatest achievements in the entire record of modern statecraft: the astonishingly rapid Franco-German reconciliation after 1945.'[36] In the following decades, MRA's work expanded across the globe, particularly into the African and Asian countries moving towards independence from colonial rule. Many leaders of these independence struggles have paid tribute to MRA's contribution towards bringing unity between groups in conflict, and helping ease the transition into independence. In 1956 King Mohammed V of Morocco sent a message to Buchman: 'I thank you for all you have done for Morocco in the course of these last testing years. Moral Re-Armament must become for us Muslims as much an incentive as it is for you Christians and for all nations.'[1]:454 In 1960 Archbishop Makarios and Dr Kucuk, President and Vice-President of Cyprus, jointly sent the first flag of independent Cyprus to Frank Buchman at Caux in recognition of MRA's help.[1]:524 In 2001 Moral Re-Armament (MRA), became "Initiatives of Change", a name expressing the emphasis of the organization in effecting social change beginning with personal change. Initiatives of Change claims spiritual roots but no religious affiliation, and invites "those with a faith...both to explore the roots of their own tradition, and to discover and respect the beliefs of others."[37] Impact and legacy Oxford Group's impact on industry In Buchman's view, management and labour could 'work together like the fingers on the hand,' and in order to make that possible he aimed to answer 'the self-will in management and labour who are both so right, and so wrong.' MRA's role was to offer the experience which would free those people's hearts and minds from the motivations or prejudices which prevent just solutions. William Grogan, an International Vice-President of the American Transport Workers' Union, said that 'between 1946 and 1953 national union leaders, local union officials, shop stewards and rank and file union members from 75 countries had received training' in MRA principles.[38] Evert Kupers, for 20 years President of the Dutch Confederation of Trades Unions, stated that 'the thousands who have visited Caux have been deeply impressed by its message for our age and by the real comradeship they found there.'[39] In France Maurice Mercier, Secretary-General of the textile workers within the Force Ouvriere, said: 'Class war today means one half of humanity against the other half, each possessing a powerful arsenal of destruction... Not one cry of hatred, not one hour of work lost, not one drop of blood shed - that is the revolution to which MRA calls bosses and workers.'[40] Relationship to Alcoholics Anonymous In Akron, Ohio, Jim Newton, an Oxford Group member knew that one of Firestone's sons, Russell, was a serious alcoholic. He took him first to a drying-out clinic and then on to an Oxford Group conference in Denver. The young man gave his life to God, and thereafter enjoyed extended periods of sobriety. The family doctor called it a ‘medical miracle’. Harvey Firestone Senior was so grateful that, in January 1933, he invited Buchman and a team of sixty to conduct a ten-day campaign in Akron. They left behind them a strong functioning group which met each week in the house of T. Henry Williams, amongst whom were an Akron surgeon, Bob Smith, and his wife Anne. Bob was a secret drinker.[1]:151–152 Rowland Hazard, claimed that it was Carl Jung who caused him to seek a spiritual solution to his alcoholism, which led to Rowland joining the Oxford group. He was introduced by Shep Cornell to Cornell's friend Ebby Thacher, Ebby had a serious drinking problem. Hazard introduced Ebby to Carl Jung's theory and then to the Oxford Group. For a time Ebby took up residence at Reverend Sam Shoemaker's Calvary Rescue Mission[9]:381–386 that catered mainly to saving down-and-outs and drunks. Shoemaker taught inductees the concept of God being that of one's understanding.[41] Ebby Thacher, in keeping with the Oxford Teachings, needed to keep his own conversion experience real by carrying the Oxford message of salvation to others. Ebby had heard that his old drinking buddy Bill Wilson was again drinking heavily. Thacher and Cornell visited Wilson at his home and introduced him to the Oxford Group's religious conversion cure. Wilson, an agnostic, was "aghast" when Thacher told him he had "got religion".[9]:131–139 A few days later, in a drunken state, Wilson went to the Calvary Rescue Mission in search of Ebby Thacher. It was there that he attended his first Oxford Group meeting and would later describe the experience: "Penitents started marching forward to the rail. Unaccountably impelled, I started too... Soon, I knelt among the sweating, stinking penitents... Afterward, Ebby... told me with relief that I had done all right and had given my life to God."[9] The Call to the Altar did little to curb Wilson's drinking. A couple of days later, he re-admitted himself to Charles B. Towns Hospital. Wilson had been admitted to Towns hospital three times earlier between 1933 and 1934. This would be his fourth and last stay.[7]:150 Wilson did not obtain his spiritual awakening by his attendance at the Oxford Group.[according to whom?] He had his "hot flash"[vague] conversion at Towns Hospital. The hospital was set up and run by Charles B. Towns and his associate Dr. Alexander Lambert, who together had concocted up a drug cocktail for the treatment of alcoholism that bordered on quackery medicine[editorializing] known as "the belladonna cure." The formula consisted of the two deliriants Atropa belladonna and Hyoscyamus niger, which were known to cause hallucinations. Wilson had his "hot flash" spiritual awakening while being treated with these drugs.[improper synthesis?] He claimed to have seen a white light and when he told his attending physician, Dr. William Silkworth about his experience, he was advised not to discount it. When Wilson left the hospital he never drank again.[7]:83–87, 165–167 After his release from the Hospital, Wilson attended Oxford Group meetings and went on a mission to save other alcoholics. His prospects came through Towns Hospital and the Calvary Mission. Though he was not able to keep one alcoholic sober, he found that by engaging in the activity of trying to convert others he was able to keep himself sober. It was this realization, that he needed another alcoholic to work with, that brought him into contact with Dr. Bob Smith while on a business trip in Akron, Ohio. Earlier Wilson had been advised by Dr. Silkworth to change his approach and tell the alcoholics they suffered from a disease, one that could kill them, and afterward apply the Oxford Practices. The idea that alcoholism was a disease not a moral failing was different from the Oxford concept that drinking was a sin. This is what he brought to Bob Smith on their first meeting. Smith was the first alcoholic Wilson helped to sobriety. Dr. Bob and Bill W., as they were later called, went on to found Alcoholics Anonymous. Wilson later acknowledged in Alcoholics Anonymous Comes of Age, page 39:[42] "The early AA got its ideas of self-examination, acknowledgement of character defects, restitution for harm done, and working with others straight from the Oxford Group and directly from Sam Shoemaker, their former leader in America, and from nowhere else."[citation needed] In 1934 James Houck joined the Oxford Group and became sober on Dec. 12, one day after Wilson did.[citation needed] AA was founded on June 10, 1935, the day Bill W and Dr. Bob met for the first time. incorrect: Bill Wilson met and spoke with Dr. Bob on Mother's Day May 12, 1935, however Dr. Bob didn't stay sober subsequent to that meeting. He finally sobered up almost a month later on June 10, 1935 and it's that event, his first day of continuous sobriety rather than the day he met Bill Wilson, which is considered the 'birthday' of Alcoholics Anonymous. Houck was the last surviving person to have attended Oxford Group meetings with Wilson, who died in 1971. In September 2004, at the age of 98, Houck was still active in the group, now renamed Moral Re-armament, and it was his mission to restore the Oxford Group's spiritual methods through the Back to Basics program, a twelve step program similar to AA. Houck believed the old Oxford spiritual methods were stronger and more effective than the ones currently practiced in A.A. Houck was trying to introduce the program into the prison systems.[43] Houcks assessment of Wilson's time in the Oxford group: He was never interested in the things we were interested in; he only wanted to talk about alcoholism; he was not interested in giving up smoking; he was a ladies man and would brag of his sexual exploits with other members, and in Houck's opinion he remained an agnostic.[44] For more details on this topic, see articles on Alcoholics Anonymous and the History of AA. Influences Because of its influence on the lives of several highly prominent individuals, the Group attracted highly visible members of society, including members of the British Parliament and other European leaders[45] and such prominent Americans as the Firestone family, founders of the Firestone Tire and Rubber Company of Ohio.[46] Though sometimes controversial (the Group attracted opposition from the Roman Catholic Church[47]), the Group grew into a well-known, informal and international network of people by the 1930s. The London newspaper editor Arthur J. Russell joined the Group after attending a meeting in 1931.[citation needed] He wrote For Sinners Only in 1932, which inspired the writers of God Calling.[48] Among those influenced by the Oxford Group and Frank Buchman, one also finds: Paul Tournier, the Swiss physician and author whose Medicine of the Person became a worldwide success Emil Brunner, the Swiss Protestant (Reformed) theologian Theophil Spoerri, a Swiss writer and academic who was instrumental in setting up the Gotthardbund, a civil society organisation which fought against Nazi propaganada in Switzerland from 1940 to 1945. Gabriel Marcel, French philosopher, playwright and leading Christian existentialist[1]:497 Evaluation and critics Carl Jung on the Oxford Group Carl Jung on the matter of an individual and his involvement in the Oxford Group: "My attitude to these matters is that, as long as a patient is really a member of a church, he ought to be serious. He ought to be really and sincerely a member of that church, and he should not go to a doctor to get his conflicts settled when he believes that he should do it with God. For instance, when a member of the Oxford Group comes to me in order to get treatment, I say, "You are in the Oxford Group; so long as you are there, you settle your affair with the Oxford Group. I can't do it better than Jesus."[49]:272 Published literature critical of the Oxford Group In 1934 Marjorie Harrison, an Episcopal Church member, published a book, Saints Run Mad, that challenged the Group, its leader and their practices.[50] Theologian Reinhold Niebuhr criticized Buchman's philosophy and pursuit of the wealthy and powerful. "The idea is that if the man of power can be converted, God will be able to control a larger area of human life through his power than if a little man were converted. This is the logic which has filled the Buchmanites with touching solicitude for the souls of such men as Henry Ford or Harvey Firestone.[51] Confusion with Oxford Movement The Oxford Group is occasionally confused with the Oxford Movement, an effort that began in the 19th century Anglican Church to encourage High Church practice and demonstrate the Church's apostolic heritage. Though both had an association with members and students of the University of Oxford at different times, the Oxford Group and the Oxford Movement were unrelated.